Kommentar

Zu viele Aufgaben, zu wenig Geld

Martin WortmannVon Martin Wortmann Veröffentlicht:

Sozialbehörden führen gegeneinander "Krieg", auf dem Rücken behinderter Menschen. Selten hört man einen Bundesrichter in öffentlicher Verhandlung so drastisch sprechen. Und selten reagieren die Gescholtenen so kleinlaut wie jetzt vor dem BSG im Streit um die Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderung.

Leistungen aus einer Hand, das persönliche Budget - das war gut gemeint, funktioniert bislang aber nur in Einzelfällen. Warum?

Wieder einmal hat der Gesetzgeber Aufgaben ohne Geld verteilt. Eine Behörde, die ein persönliches Budget organisiert, nimmt einen hohen Aufwand auf sich - im Interesse aller Reha-Träger und insbesondere im Interesse der behinderten Menschen. Doch Personal oder Geld bekommt diese Behörde dafür nicht. Dass Sachbearbeiter da lieber abwimmeln, statt sich unbezahlte Überstunden aufzuhalsen, ist menschlich.

Hinzunehmen ist es deshalb nicht, wie das BSG richtig entschied. Die Behörden müssen sich endlich dem gesetzlichen Auftrag stellen. Die behinderten Menschen müssen hartnäckig bleiben. Und der Gesetzgeber muss nachlegen und einen finanziellen Ausgleich schaffen, damit das, was gut gedacht war auch endlich gut läuft.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: BSG liest Trägern der Behindertenhilfe die Leviten

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Lesetipps
Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick