Kommentar
Neue Konflikte auf dem Tisch
Von einer neuen Vertrauenskultur der Politik sprechen Ärzteorganisationen gerade mit Blick auf das Versorgungsgesetz. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Sache neue Konflikte programmiert sind, die letztlich der Gesetzgeber entscheiden muss. Beispiele hat die Marburger-Bund-Hauptversammlung am Samstag geliefert.
So wird es den KVen, in denen noch der wirtschaftlich freiberuflich arbeitende Arzt als Ideal vorschwebt nicht schmecken, dass der mb nun eine Repräsentanz der angestellten Ärzte in den KVen anstrebt. Diese Gruppe sind aber keine Exoten mehr - sie wird künftig zum normalen Bild ambulanter Leistungsstrukturen gehören.
Ein ähnlicher Konflikt bahnt sich um die neue ambulante spezialisierte fachärztliche Versorgung an. Im Idealfall mixen sich hier hochleistungsfähige ambulante und stationäre Strukturen zu einem Integrations- und Kooperationsmodell. Für Kliniken und deren Ärzte ist das aber auch eine Chance, Terrain in der ambulanten Versorgung auszuweiten. Genau das könnte die Sorge niedergelassener Spezialisten sein.
Am Ende ist eines gewiss: Es gilt der politische Primat. Der Gesetzgeber wird das letzte Wort behalten.