KV Thüringen kooperiert mit Bosch BKK

Nach einem Klinikaufenthalt sollen Patientenbegleiter den Versicherten der Bosch BKK helfen. Das ist Kernpunkt einer Kooperation mit der KV.

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EISENACH (rbü). Mehr Geld für Thüringer Ärzte verspricht ein neues Patientenprogramm der Bosch BKK, mit dem die Schranken zwischen ambulantem und stationärem Sektor aufgebrochen werden sollen. Es ist Teil einer ganzen Palette innovativer Modellprojekte, die gemeinsam mit der KV Thüringen aufgelegt wurden.

Patienten mit unklarer Diagnose, deren Gesundheitszustand nicht besser wird, können nun kurzfristig von ihrem Haus- oder Facharzt an einen Spezialisten ins Krankenhaus vermittelt werden.

Dieser so genannte fachliche Koordinator kann bei Bedarf weitere Fachrichtungen hinzuziehen und stimmt die Anschlussbehandlung mit dem niedergelassenen Arzt ab.

"Experten erklären seit Jahren, dass ein Problem des deutschen Gesundheitssystems die starren Grenzen zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor sind", freute sich KV-Vorstand Thomas Schröter über diesen ersten "konkreten Schritt" hin zu einer besseren Verzahnung.

35 Euro für teilnehmenden Ärzte

Teilnehmende Ärzte und Psychotherapeuten erhalten für das Überleitungsmanagement 35 Euro außerhalb der Gesamtvergütung. Arbeit abnehmen sollen auch so genannte Patientenbegleiter.

Diese geschulten Mitarbeiter der Krankenkassen besuchen Patienten in der Klinik, im Heim oder zu Hause, um zu prüfen, ob und welche Pflegeleistungen oder Hilfsmittel der Versicherte benötigt - natürlich in Absprache mit dem behandelnden Arzt, wie die BKK betont.

In einem weiteren Programm können sich die Bosch BKK-Mitglieder außerdem für eine intensivierte hausärztliche Betreuung eintragen. Sie verpflichten sich darin, nur noch auf Überweisung des Hausarztes einen Facharzt aufzusuchen.

Der Lohn: Die Praxisgebühr entfällt. Und der "Lotse" Arzt erhält eine kontaktunabhängige Pauschale von zehn Euro im Quartal.

Die Bosch BKK ist überzeugt, dass sich die zusätzlich honorierten Leistungen am Ende auszahlen. Das habe eine wissenschaftliche Evaluierung des Programms ergeben, so die Kasse. "Patienten, die zu Hause gut versorgt sind, laufen weniger Gefahr, wieder ins Krankenhaus zu müssen", erklärte BKK-Vorstand Bernhard Mohr.

Ziel sei es außerdem, die behandelnden Ärzte stärker von administrativen Aufgaben zu entlasten. Drei Krankenhäuser in Eisenach, Erfurt und Schmalkalden sind in die Kooperation eingebunden. Die Bosch BKK betreut nach eigenen Angaben über 200.000 Versicherte.

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