Kommentar

Transparenz täte auch Gutachtern gut

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die Gutachterkommissionen der Ärztekammern sind ein von Ärzten finanziertes Angebot. Patienten können dort außergerichtlich prüfen lassen, ob bei ihnen ein Behandlungsfehler vorliegt.

In Nordrhein wirft jetzt ein Rechtsanwalt der Kommission vor, unrechtmäßig Druck auf betroffene Ärzte auszuüben, damit sie ihren Haftpflichtversicherer über das Verfahren informieren und der Kammer das jeweilige Unternehmen nennen.

Die Kritik: Das geschieht, weil sich die Unternehmen bei den ihnen bekannten Verfahren mit einer Pauschale von 690 Euro an den Kosten beteiligen.

Vertreter der Gutachterkommission argumentieren, dass es vor allem um die Fürsorgepflicht gegenüber den Mitgliedern gehe, die bei der Nichtmeldung an den Versicherer ihren Deckungsschutz riskieren.

Hinzu kommt: Die Ärztekammer trägt die Kosten der Gutachterkommission. Es ist verständlich, dass sie auch den finanziellen Aspekt im Auge hat.

Was die Haftpflichtversicherer nicht zahlen, zahlen die Kammermitglieder.

Deshalb sollten Kammer und Kommission mit der Kostenbeteiligung der Unternehmen offensiv umgehen.

Sind die Finanzflüsse und ihre Hintergründe transparent, entzieht das solchen Vorwürfen den Boden.

Lesen Sie dazu auch: Behandlungsfehler: Klüngeln Gutachter mit Versicherern?

Mehr zum Thema

ÖGD-Bundeskongress

Sozial belastete Familien: Schwer erreichbar für Hilfe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen