Allgemeinmedizin

Ärztetag sagt Ja zur Stärkung, aber Nein zur Pflicht

Veröffentlicht:

HAMBURG. Der Deutsche Ärztetag tritt für eine Stärkung des Fachs Allgemeinmedizin im Studium ein, lehnt eine Landarztquote und einen Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin im PJ aber ab.

In mehreren Entschließungen haben sich die Delegierten am Mittwochnachmittag indes für die flächendeckende Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin ausgesprochen.

Befürwortet werden auch "freiwillige Anreizsysteme", um das Wahlfach Allgemeinmedizin zu fördern. Mit Blick auf den von der Koalition geplanten "Masterplan Medizinstudium 2020" betonten die Delegierten, das Fach Allgemeinmedizin sei "noch nicht dort, wo es hingehört, nämlich stärker an den Studienanfang und über den Gesamtverlauf des Studiums verteilt", heißt es in einem von Dr. Klaus Reinhardt und Kollegen eingebrachten Antrag.

Dicht dran am Deutschen Ärztetag

Die "Ärzte Zeitung" ist für Sie beim 119. Deutschen Ärztetag vom 24. bis 27. Mai vor Ort in Hamburg - und berichtet live und umfassend:

Videos von allen wichtigen Events

Twitter live vom Geschehen über #daet16 oder www.twitter.com/aerztezeitung.

Unsere aktuellen Berichte im Überblick: www.aerztezeitung.de/aerztetag16

Ein Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin weise "in die falsche Richtung". Der Fokus des Masterplans dürfe nicht "ausschließlich auf der landärztlichen Versorgung" liegen, warnen Dr. Andreas Botzlar und Kollegen in ihrem mit Mehrheit angenommenen Antrag.

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hatte in seiner Eröffnungsrede des Ärztetags die Koalition zur Eile aufgefordert. "Die Zeit drängt, Herr Minister", sagte Montgomery.

Denn der Masterplan 2020 sei angesichts des zeitlichen Vorlaufs für die Aus- und Weiterbildung ein "Versorgungsplan 2035".

Der Ärztetag appellierte an die Bundesländer, zu den bestehenden 10.000 "mindestens 1000 zusätzliche Studienplätze" in der Humanmedizin zu schaffen. (fst)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen