Palliativversorgung in Österreich hat gravierende Defizite

WIEN (ine). In Österreich ist nach einem Bericht des dortigen Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend die Finanzierung der Hospiz- und Palliativversorgung langfristig nicht gesichert.

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Die Kosten von vielen palliativen Angeboten würden häufig durch Spenden finanziert. Selbst im Bereich der Palliativstationen, die über das System der leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKS) vergütet werden - das ist die österreichische Version des DRG-Systems - sind die Betreiber mangels Kostendeckung auf Spenden angewiesen, heißt es in dem Bericht.

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2012 eine flächendeckende Versorgung mit palliativen Angeboten einzurichten.

Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Bund und Ländern hat dazu bereits 2005 einen Stufenplan zum Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung erstellt. Der Plan sieht eine Basisversorgung durch Kliniken, Alten- und Pflegeheimen, niedergelassenen Ärzten und mobilen Diensten vor sowie den Aufbau von unterstützenden Angeboten wie Hospizteams und mobilen Palliativteams. Hinzu kommen betreuende Angebote von Palliativstationen und stationären Hospizen. Angepeilt sind Bedarfsrichtwerte von etwa 60 Betten in Palliativstationen und Hospizen auf eine Million Einwohner.

Doch neue Versorgungsangebote lassen auf sich warten, "der Auf- und Ausbau stagniert", heißt es in dem Bericht. Die Experten des Österreichischen Bundesinstituts für das Gesundheitswesen führen dies unter anderem auf die fehlende Finanzierungsregelung und mangelnde Investitionen zurück.

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