Schwierigere Englisch-Tests für Ärzte in Großbritannien

LONDON (ast/chb). Ausländische Ärzte, die in Großbritannien praktizieren möchten, müssen sich auf eine Überprüfung ihrer Englischkenntnisse einstellen. Darauf hat das Londoner Gesundheitsministerium hingewiesen. Das Ministerium kündigte neue Sprachtests an.

Veröffentlicht:

Wie Ressortchef Andrew Lansley kürzlich vor Journalisten in London sagte, kommt es im staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) "leider immer wieder vor", dass Ärzte wegen "mangelhafter Sprachkenntnisse nicht mit ihren Patienten kommunizieren" könnten.

Das führe nicht selten zu Behandlungsfehlern oder mangelhafter Compliance, so der Gesundheitsminister.

Das soll sich zukünftig bessern, kündigte Lansley an. Er will 500 Ärzte damit beauftragen, ausländische Ärzte, die für den NHS bereits praktizieren oder künftig praktizieren möchten, auf deren Kenntnisse der englischen Sprache hin zu überprüfen.

Spricht ein Arzt schlechtes Englisch, so soll es nach den Vorstellungen des Gesundheitsministers künftig möglich sein, den Mediziner von der Patientenversorgung auszuschließen. Das soll nach Informationen der "Ärzte Zeitung" auch für Ärzte aus Deutschland und anderen EU-Staaten gelten.

Laut Londoner Gesundheitsministerium steigt der Anteil der ausländischen Ärzte in Großbritannien seit Jahren. Jeder dritte Arzt des staatlichen Gesundheitsdienstes stammt inzwischen aus dem Ausland. Bislang wurden lediglich Ärzte, die von außerhalb der EU kommen, auf deren englische Sprachkenntnisse geprüft.

B2-Niveau reicht bislang in Deutschland aus

Mangelnde Sprachkenntnisse ausländischer Ärzte sind aber offenbar auch an deutschen Kliniken ein großes Problem.

So forderte der Marburger Bund kürzlich auf seiner Hauptversammlung, dass das Sprachniveau eines ausländischen Arztes mindestens dem Level C 1 entsprechen sollte.

Bislang genügt es, wenn ein anerkanntes Sprachinstitut dem Arzt bescheinigt, über das B2-Niveau zu verfügen.

"Es reicht nicht aus, wenn ein Arzt im Nachtdienst eine Pizza bestellen kann", sagte MB-Chef Rudolf Henke in Nürnberg.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen