Medizinstudium

EDV-Prüfungen in Frankreich enden im Fiasko

Zeit und Geld wollten Universitäten sparen, indem bei einer Prüfung Tablets eingesetzt werden sollten. Doch der Schuss ging nach hinten los.

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PARIS. In Frankreich sollen ab kommenden Juni die schriftlichen Prüfungen zum siebten Studienjahr im Medizinstudium durch EDV-Prüfungen ersetzt werden. Dadurch erhoffen sich die Fakultäten, Zeit und Geld zu sparen, wenn die Studenten Tablets benutzen.

Später soll dieses Pilotvorhaben auf andere Medizinprüfungen ausgeweitet werden. Seit mehr als einem Jahr ist das neue Verfahren von Studenten auf freiwilliger Basis erprobt worden. Viele dieser Versuche endeten frühzeitig mit einem Absturz der EDV.

Studenten reagierten empört und fürchteten, dass solche Pannen auch bei offiziellen Prüfungen passieren könnten. Kürzlich wurde ein letzter großer Probelauf des Systems mit mehreren hundert Studenten gleichzeitig in mehreren Fakultäten vorgenommen. Auch dabei brach das System nach einigen Minuten zusammen, weil die in Paris zentralisierten Server überlastet waren. Aus diesem Grund wurden die Proben am folgenden Tag erneut angesetzt - mit ähnlich Folgen. Nach dieser Blamage fordern Studenten die Verschiebung der EDV-Prüfung und die Rückkehr zu Prüfungen auf Papier.

Universitätsverwaltungen gaben sich aber zuversichtlich, dass das System im Juni betriebsbereit sein werde und lehnten einen Stopp der EDV-Prüfung ab. Die schriftlichen Prüfungen zum siebten Studienjahr sind ein nationaler Wettbewerb, bei dem die Platzierung über den weiteren Verlauf des Medizinstudiums entscheidet. Erhält ein Student gute Noten und deswegen einen guten Platz, hat er gute Chancen, in den Fachbereichen seiner Wahl weiter zu studieren. (DDB)

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