Die Bundesbürger sehen ihre Ärzte immer häufiger

BERLIN (af). Neun von zehn Deutschen sind im Jahr 2008 zum Arzt gegangen. Im Schnitt hatten die Versicherten jeweils mehr als 18 Arztkontakte.

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Dies geht aus dem aktuellen Barmer GEK Arztreport hervor. Zugrunde liegen der Erhebung die Daten der 1,7 Millionen Versicherten der inzwischen mit der Barmer fusionierten Gmünder Ersatzkasse (GEK).

Damit habe die Zahl der realen Arztkontakte gegenüber dem Jahr 2007 um 0,4 zugenommen, stellte Thomas Grobe vom Hannoveraner Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung bei der Vorstellung des Reports am Dienstag in Berlin fest. Die Ergebnisse sind hochgerechnet: Rechnerisch ist die Zahl der Kontakte im Jahr 2008 nämlich auf 13,5 gesunken. Die Differenz ergebe sich aus der Einführung der pauschalierten Abrechnung, die eine direkte Auszählung von ambulanten Arztkontakten nicht mehr zulasse, sagte Grobe.

Mit den Kontakten sind auch die Behandlungszahlen gestiegen. Niedergelassene Ärzte rechneten im Berichtsjahr pro Versichertem 7,5 Behandlungsfälle ab. 2007 waren es noch 7,1 Fälle. Ein Teil der Zunahme führen die Statistiker auf die Direktabrechnungen von Laborgemeinschaften zurück.

"Die Praxisgebühr hat ihre Steuerungswirkung weitgehend verloren", sagte Barmer GEK-Vize Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Sie abzuschaffen bedeute aber Mindereinnahmen von rund 1,5 Milliarden Euro für die Kassen. Mehr Steuerungswirkung erwarte er von Hausarztverträgen. Diese müssten aber qualitativ besser sein als die jetzigen.

Lesen Sie dazu auch: Kasse beklagt "Arztrennerei" der Deutschen

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