Es geht um Hilfe für Frauen
Abtreibungen sind nicht nur für die betroffenen Frauen eine schreckliche, häufig traumatische Erfahrung, auch für die Ärzte können sie eine große Belastung sein - dies gilt insbesondere für die steigende Zahl von Spätabtreibungen. Wir fordern deshalb schon lange ein schlüssiges Beratungskonzept, das alle Fälle von Spätabtreibungen erfasst. Mit dem halbherzigen und im Ergebnis völlig untauglichen Versuch, einen Teil des Problems im geplanten Gendiagnostikgesetz und in den Mutterschaftsrichtlinien zu regeln, ist es nicht getan.
Gesetzliche Verankerung ist dringend erforderlich
Die Beratungspflicht des Arztes und Angebote zu einer unterstützenden psychosozialen Beratung sowie die dreitägige Bedenkzeit nach Indikationsstellung müssen endlich gesetzlich verankert werden. Deshalb hoffen wir, möglichst viele Abgeordnete des Bundestages von der Notwendigkeit einer Ergänzung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes überzeugen zu können.
Ziel ist eine einheitliche ärztliche Beratungspflicht
Wir unterstützen deshalb ausdrücklich den Entwurf aus den Reihen der Unionsfraktion, der eine einheitliche ärztliche Beratungspflicht für alle vorgeburtlichen Untersuchungen vorsieht - und zwar in allen Phasen der Schwangerschaft. Dieser Weg ist richtig. Es kann nicht Sinn einer gesetzlichen Regelung sein, nur Teilmengen eines Problems zu lösen. Gerade bei nicht-genetischen, häufig diagnostizierten Erkrankungen wie Herz- und Hirnmissbildungen, Spina bifida und Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte ist eine gesetzliche geregelte Beratungspflicht unabdingbar. Denn nur so ist garantiert, dass alle Fälle erfasst werden.
Hilfe muss Wege für das spätere Leben zeigen
Unabhängig davon, ob eine genetische Untersuchung stattgefunden hat oder nicht, sind gerade Schwangere in seelischen Belastungssituationen auf eine intensive Beratung und Unterstützung angewiesen.
Es darf nicht zu Kurzschlusshandlungen kommen, die dann dazu führen, dass Frauen ihr ganzes Leben unter Schuldgefühlen leiden. Ziel der Beratung muss es sein, den Frauen zu helfen und ihnen Wege aufzuzeigen, welche Hilfen sie bekommen, wenn ihr Kind behindert zur Welt kommt.
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