Kommentar zu U-Untersuchungen in Brandenburg
Besser später als zu früh
Das zentrale Einladungswesen zu den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen in Brandenburg erreicht sein Ziel. Die Teilnahmequoten an den Untersuchungen sind deutlich gestiegen.
Besonders erfreulich ist dabei, dass die Einladungen vor allem sozial schwache Familien dazu motivieren können, die Vorsorgen wahrzunehmen. Das zeugt von großer Akzeptanz.
Es wäre leichtfertig, diese Akzeptanz bei Kinderärzten und Eltern aufs Spiel zu setzen. Genau das könnte aber passieren, wenn die Einladungen weiter zu früh erfolgen.
Nicht nur der Effekt kann dann verpuffen. Es besteht auch die Gefahr, dass Eltern verärgert reagieren, wenn sie bereits einen Vorsorgetermin vereinbart haben, aber die Erinnerung daran noch vor dem Termin erhalten.
Bei Kinderärzten wiederum verursacht der frühe Einladungszeitpunkt mitunter unnötigen Verwaltungsaufwand. Das Gleiche gilt nicht zuletzt auch für die Einladungsstelle selbst.
De facto kann viel Aufwand und Papier gespart werden, wenn die Einladungen später erfolgen - nämlich erst gegen Ende des vorgesehenen Untersuchungszeitraums. Dass das brandenburgische Gesundheitsministerium nun die Kritik von Kinderärzten und Eltern aufgreift und den Einladungszeitpunkt verschiebt, ist daher der richtige Schritt.
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