Kommentar
Wer wird die Pflege machen?
Die geplante Pflegereform zerfällt in zwei Hauptblöcke: Der eine ist, die Demenzkranken als pflegebedürftig anzuerkennen und ihnen und ihren Angehörigen darüber den Zugang zu Pflegeleistungen und Pflegegeld zu öffnen.
Der zweite ist die Reform der Pflegeversicherung. Hier geht es darum, Sicherungen aufzubauen, damit auch für die Menschen der geburtenstarken Jahrgänge in einigen Jahren ausreichend finanzielle und materielle Pflegekapazitäten zur Verfügung stehen.
Beide Stränge der Pflegereform haben sich ausgerechnet im von der Koalition ausgerufenen "Jahr der Pflege" politisch festgefahren.
Der Stillstand hat einen positiven Aspekt. Die Atempause könnte die Politik nutzen, die Ausbildungssituation für die Pflegeberufe zu verbessern und das Ansehen des Berufes aufzuwerten.
Das wird nämlich die eigentliche Aufgabe einer "Pflegereform": Nicht nur die Ansprüche und die Finanzierung zu klären, sondern, dass Pflege in der Zukunft überhaupt von jemand gemacht wird.
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