Umfrage zeigt

Deutsche fühlen sich schlecht über Pflege informiert

Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich schlecht über die gesetzlichen Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige informiert - das zumindest ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

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KÖLN. Bei der Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ist noch viel Luft nach oben. Nur ein Viertel der Bevölkerung kennt eine auf das Thema Pflege spezialisierte wohnortnahe Beratungsstelle, nur acht Prozent kennen einen konkreten Pflegestützpunkt.

Die Tatsache, dass sie im Pflegefall Anspruch auf eine individuelle, unabhängige und kostenlose Beratung haben, ist fast 60 Prozent nicht bewusst. Das zeigt eine repräsentative Befragung durch das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Das ZQP ist eine Stiftung, die vom Verband der privaten Krankenversicherung gegründet wurde. In die Befragung vom Februar 2015 waren 2003 Bundesbürger ab 18 Jahren einbezogen. Gesetzlich als auch privat Versicherte.

Es sei nicht akzeptabel, wenn auf Hilfe angewiesene Menschen von qualifizierter Pflegeberatung nicht erreicht werden, kritisiert der Vorstandsvorsitzende des ZQP Dr. Ralf Suhr.

"Deswegen muss die Stärkung der unabhängigen Beratung eine zentrale Rolle bei der Ausgestaltung des zweiten Pflegestärkungsgesetzes spielen", fordert der Mediziner.

Nach der Erhebung finden nur 15 Prozent eine Beratung zu den gesetzlichen Leistungen für Pflegebedürftige und Angehörige durch den Hausarzt oder Pflegedienst ausreichend. 57 Prozent halten laut ZQP spezialisierte Beratungsangebote für notwendig.

Mit 53 Prozent möchte die Mehrheit lieber eine persönliche Beratung haben als den Rat per Telefon oder Internet. Für 57 Prozent ist die Unabhängigkeit der Beratung das wichtigste Kriterium.

Eine große Rolle spielen auch die Nähe zum Wohn- und Arbeitsort und die Kostenfreiheit (je 44 Prozent). (iss)

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