Kommentar zum Gesetz

Prävention auf dürren Beinen

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Geschafft! Nach mehrmaligen Anläufen von Vorgänger-Regierungen hat die große Koalition nun ein Präventionsgesetz auf die Beine gestellt - auf dürre Beine. Die Ursache dafür ist in der föderalen Politikstruktur der Bundesrepublik zu suchen.

Bislang waren Präventionsgesetze immer an der fehlenden Bereitschaft der Länder gescheitert, sich adäquat finanziell zu engagieren. Die Beschränkung auf ein jetzt zustimmungsfreies Gesetz hat natürlich zu einem Torso geführt.

Dennoch: Realpolitik ist Voranschreiten in kleinen Schritten. Bedenkt man, dass wesentliche Teile einer effektiven Präventionspolitik nicht Gegenstand der Gesundheits-, sondern vor allem der Bildungspolitik sind, dann kommt es wiederum auf die Länder an.

Ob die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dafür die Blaupausen liefern wird und ob Kultusministerien und Schulen diese nutzen werden, ist möglich, aber keineswegs sicher.

In den vergangenen Monaten ist aber eines deutlich geworden: mit den Themen Ebola, Antibiotika-Resistenz, Masern-Epidemie in Berlin und der Debatte über eine effektivere Impfstrategie sind zentrale Herausforderungen der Präventionspolitik bei vielen Stakeholdern der Gesundheitspolitik angekommen.

Bleibt zu hoffen, dass dies nicht nur eine kurze Mode wird.

Lesen Sie dazu auch: Bundestag: Präventionsgesetz mit einigen Änderungen verabschiedet

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen