Kommentar
Nur Transparenz schafft Akzeptanz
"Wo sind denn die zusätzlichen Milliarden hingeflossen?" Diese Frage stellen sich derzeit viele Vertragsärzte, die eine Benachrichtigung über ihr Regelleistungsvolumen (RLV) bekommen haben - und damit eine Aussage darüber, wie hoch ein großer Teil ihres Umsatzes wird. In vielen Fällen lässt das RLV ein Minus erwarten.
Dabei wird teilweise übersehen, dass das RLV am Ende nur einen Teil des Praxisumsatzes ausmachen wird. Das Problem ist nur: Transparenz darüber, wie hoch diese Erlöse aus Leistungen außerhalb der RLV sein wird - und ob dieses über den extrabudgetären Erlösen der vergangenen Jahre liegen wird -, gibt es nicht. Die Verunsicherung bei den Ärzten ist groß, obwohl mit den fest vergüteten RLV doch gerade das Gegenteil erreicht werden sollte.
So schallen nun die Hiobsbotschaften über dramatisch sinkende Honorare aus manchen KVen, und fast niemand kann beurteilen, welche Klagen berechtigt sind und wo vielleicht die neuen Optionen den Ärzten noch nicht klar geworden sind. Schuld daran ist ein Honorarsystem, das außer wenigen Spezialisten niemand mehr durchschaut. Doch ohne Transparenz bei den Honoraren gibt es auch keine Akzeptanz bei den Ärzten. Und das leistet der Systemflucht letztlich Vorschub.
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