Freie Ärzteschaft

E-Card als Schuldige für höhere Beiträge?

Die Freie Ärzteschaft fordert einmal mehr den sofortigen Stopp der Gesundheitskarte. Und macht die Karte dabei für die steigenden Kassenbeiträge verantwortlich.

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NEU-ISENBURG. Der Streit um die elektronische Gesundheitskarte wird von den Gegnern auf eine andere Ebene verlagert: Es sei unverantwortlich, weiterhin die Beiträge der gesetzlich Krankenversicherten zu verschwenden und "das Pleiteprojekt elektronische Gesundheitskarte" (eGK) nun auch noch mit steigenden Kassenbeiträgen zu finanzieren, moniert die Freie Ärzteschaft in einer aktuellen Mitteilung.

Dabei bezieht sich die Ärztevereinigung auf Berichte, wonach im kommenden Jahr ein Großteil der eGK-Lesegeräte in den Praxen wieder ausgetauscht werden müssten, weil sie den Sicherheitsanforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nicht entsprächen.

Die Mehrkosten dafür und auch für den anstehenden Austausch der Gesundheitskarte selbst würden sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen.

Wie Industriekreise bestätigen, stimmt es, dass nicht alle Lesegeräte, die 2011 in den Praxen ausgerollt wurden, die BSI-Anforderungen erfüllen.

Diese wurden damals bei der Zertifizierung der Geräte offenbar vernachlässigt. Gerade im Sinne eines hohen Datenschutzniveaus sei es wichtig, den Austausch nun vorzunehmen. Ein regelmäßiger Austausch der eGK ist dagegen von vornherein bekannt gewesen. Der Grund liegt darin, dass das BSI alle fünf Jahre neue Spezifikationen für die Sicherheitsschlüssel herausgibt.

Auch dies im Sinne eines besseren Schutzes. Das ist bei Bankkarten nicht anders. Und immerhin werden die für 2016 angesetzten Online-Tests bereits mit der neuen Kartengeneration erfolgen.

Mit der Finanzlage der Krankenkassen und den steigenden Beitragssätzen habe dies aber nichts zu tun. Für den Austausch der Geräte wird es spezielle Rahmenvereinbarungen der betroffenen Partner geben müssen.

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