Kommentar zur Studie "Klinikmanagement"
Zahlen ohne Praxisrelevanz
Für Kliniken verliert die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten - und damit mit ihren Zuweisern - an Bedeutung. Diesen Schluss legt die aktuelle Studie "Klinikmanagement 2012" der Personalberatung Rochus Mummert und des IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung nahe.
Nur noch 79 Prozent der befragten Klinikmanager erachten demnach die Kooperation mit ihren Zuweisern als wichtig oder sehr wichtig. Vor einem Jahr waren es noch 90 Prozent.
Doch Vorsicht! Das Zahlenkonglomerat spiegelt lediglich die Agenda der Klinikleiter wider, auf der die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten de facto nicht auf Platz eins steht.
Das kann seine Ursache zum Beispiel darin haben, dass bereits eine belastbare Beziehung zu den Zuweisern in der Region besteht, die von beiden Seiten gepflegt wird, auch ohne, dass sie je zur Chefsache erklärt wurde.
Letzten Endes muss jeder niedergelassene Arzt die Beziehung zu seinen Kliniken für sich analysieren und auch mögliche Missstände oder Optimierungspotenziale aktiv ansprechen.
Dies kann im Alleingang oder gemeinsam mit Kollegen geschehen. Dabei ist nicht entscheidend, welchen Stellenwert Kooperation offiziell hat.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Klinikchef im Wandel: Abnehmendes Interesse an Zuweisern?