Urlaubsanspruch

Praxischef in der Pflicht

Veröffentlicht:

BERLIN. Ärzte sollten sicherheitshalber auch von sich her im Blick haben, ob das Praxisteam den jeweils zustehenden Urlaub nimmt.

Denn nach Überzeugung des Landesarbeitsgerichts (LAG) Berlin-Brandenburg haben Arbeitnehmer für nicht gewährte Urlaubstage auch dann Anspruch auf Schadenersatz, wenn sie nie Urlaub beantragt haben.

Das LAG stellt sich damit gegen die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts. Danach entsteht ein Schadenersatzanspruch erst dann, wenn der Arbeitgeber den Urlaub trotz Antrags nicht rechtzeitig gewährt hat.

Demgegenüber meint das LAG, laut Gesetz sei der Arbeitgeber verpflichtet, den Urlaubsanspruch "von sich aus zu erfüllen". "Es kommt nicht darauf an, ob der Arbeitnehmer vor dem Verfall des ursprünglichen Urlaubsanspruchs rechtzeitig Urlaub beantragt und dadurch den Arbeitgeber in Verzug gesetzt hatte", so die Richter.

Im konkreten Fall sprach das LAG Schadenersatz zu, weil das Arbeitsverhältnis inzwischen beendet ist. Ob bei einem andauernden Verhältnis Schadenersatz gewährt werden muss, hatte es nicht zu entscheiden. (mwo)

Az.: 21 Sa 221/14

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer