Mega-Akquisition sichert Roche die Innovationskraft

BASEL (maw/dpa). Der Schweizer Pharmakonzern Roche ist weiter auf Einkaufstour. Nach der angepeilten Milliarden-Übernahme des US-Biotechnologieunternehmens Genentech (wir berichteten kurz) gab der Konzern am Mittwoch den Erwerb der kanadischen Biotech-Firma Arius Research Inc. bekannt.

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Der Kaufpreis für Arius soll umgerechnet 120 Millionen Euro betragen. Von Arius verspricht sich Roche eine Ergänzung der eigenen Krebs- und Immunologie-Forschung.

Am Vortag hatte der Pharmariese bereits angekündigt, er werde für 125 Millionen Dollar (rund 79 Millionen Euro) die amerikanische Forschungsfirma Mirus Bio Corporation kaufen. Das Unternehmen ist nach diesen Angaben weltweit führend auf dem Gebiet der Gentherapie.

Für den Erwerb der restlichen Anteile an der amerikanischen Tochtergesellschaft Genentech hat Roche 43,7 Milliarden Dollar (rund 28 Milliarden Euro) geboten. Wenn die Minderheitsaktionäre zustimmen, wäre dies die größte Übernahme in der Schweizer Unternehmensgeschichte.

Übernahmen verschaffen wichtigen Größenvorteil auf US-Markt.

Nach eigenen Angaben sieht Roche durch den Deal vor allem die eigene Innovationskraft gestärkt. Denn durch den Zusammenschluss könne man von den unterschiedlichen Forschungsansätzen, aber auch von der gemeinsamen Nutzung des geistigen Eigentums, der Technologien und von den Partnerschaften profitieren. Beide Unternehmen verbesserten mit diesem Schritt ihre operative Effizienz durch eine verringerte Komplexität, wegfallende Doppelspurigkeiten und durch eine deutlich stärkere Position auf dem wichtigen amerikanischen Markt.

Durch die Integration von Genentech in die Konzernstruktur werde Roche - gemessen am Marktanteil - das siebtgrößte Pharmaunternehmen in den USA sein. Als Erlös werden jährlich über 15 Milliarden US-Dollar angestrebt (etwa 9,5 Milliarden Euro). Das gemeinsame Portfolio und die insgesamt größere Vertriebsorganisation sollen die Voraussetzungen verbessern, im wichtigen und sich rasch wandelnden amerikanischen Pharmamarkt auch künftig neue Medikamente erfolgreich einführen zu können.

Das Unternehmen erwartet vom Zusammenschluss jährliche Kostensynergien in Höhe von rund 750 bis 850 Millionen US-Dollar (etwa 473 bis 536 Millionen Euro) - vor Steuern. Die so eingesparten Mittel sollen gezielt für die Forschung eingesetzt werden.

Roche will der Forschung bei Genentech Freiraum gewähren. Die Forschungskultur von Genentech bleibe erhalten. San Franciso bleibe Standort des unabhängigen Genentech-Forschungszentrums und werde Hauptsitz der neuen Pharmavertriebsorganisation in den USA.

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