Kommentar
Arznei und Impfung für Schwangere
Erst macht die Pharmaindustrie Großversuche an der deutschenBevölkerung, jetzt auch noch Menschenversuche an Schwangeren. Sowerden Meldungen lauten, wenn "pharmakritische" Medien realisieren,dass alle Schwangeren die Pandemie-Impfung erhalten sollen undSchwangeren mit Schweinegrippe-Verdacht Oseltamivir verordnet werdensoll.
Ein Argument wird lauten: Es gibt gar keine Studien dazu mitSchwangeren. Solche Studien sind ja auch kaum zu realisieren. Und wenn,hieße es "Studien an Schwangeren!". So eine Debatte verläuftimmer im Kreise. Es gibt nur einen Ausweg: eineRisiko-Nutzen-Abwägung auf vorhandener Datenbasis. Das haben dieWHO, die CDC in den USA und die europäische Arzneimittel-AgenturEMEA getan.
Das Ergebnis: Diese Abwägung fällt positiv aus, dennSchwangere haben ein hohes Risiko für schwere und fataleVerläufe einer Schweinegrippe. Dabei muss auch klar sein: Es gibteine natürliche Fehlbildungsrate bei Neugeborenen von etwa zweiProzent. Das wird auch bei geimpften Schwangeren und jenen, dieTamiflu® genommen haben, so sein. Darüber muss mit den Frauengesprochen werden. Damit Fehlbildungen nicht reflexhaft auf Impfungoder Arznei zurückgeführt werden.
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