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LSD ändert Wahrnehmung über Serotonin-Rezeptoren
Zürich. Forschende der Universität Zürich (UZH) haben herausgefunden, wie sich unter LSD die Bedeutung von Dingen ändert (Current Biology 2017, online 16. Januar). Die Wissenschaftler konnten unter anderem mithilfe funktioneller Magnetresonanz- Tomographie (fMRT) zeigen, dass Studienteilnehmer nach der Einnahme von LSD vorher nicht relevanten Reizen mehr Bedeutung zumaßen, heißt es in einer Mitteilung der UZH. Wurde hingegen vor der Einnahme von LSD der Serotonin 2A-Rezeptor, einer der 14 verschiedenen Serotonin-Rezeptoren im Gehirn, pharmakologisch blockiert, wurden auch alle weiteren durch LSD ausgelösten psychischen Veränderungen normalisiert. Diese Beobachtung gibt Aufschluss, wie LSD neuropharmakologisch im Gehirn wirkt und insbesondere wie die Pharmakologie von Bedeutungswahrnehmung funktioniert. Während der Serotonin 2A-Rezeptor dafür zuständig zu sein scheint, neue Bedeutung zu generieren, könnte das Dopamin-System die Relevanz von Reizen regeln, die wir generell als wichtig erachten. Diese Ergebnisse können damit Betroffenen von psychiatrischen Krankheiten zugutekommen, die durch veränderte Bedeutungswahrnehmung gekennzeichnet sind, wie Depressionen, Phobien und Abhängigkeitserkrankungen.(eb)