Nickel-Kontaktallergien werden seltener
HAMBURG (nie). Die in vielen Duftstoffen enthaltenen Substanzen Eichenmoos und Isoeugenol, eine aus Nelkenöl hergestellte aromatische Flüssigkeit, gehören nun zu den häufigsten Auslösern einer allergischen Kontaktdermatitis. Nickel steht als Auslöser noch an der Spitze. Die Tendenz ist aber rückläufig.
Veröffentlicht:Darauf hat Dr. Johannes Geier vom Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) auf einer Tagung der Norddeutschen Dermatologischen Gesellschaft in Hamburg hingewiesen. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland reagieren empfindlich auf Duftstoffe oder Duftstoff-Mischungen.
Der IVDK erfaßt die Ergebnisse von Epikutantests und wertet jährlich Daten von 10 000 Patienten aus, mit den eine Liste der wichtigsten Kontakt-Allergene erstellt wird. In diese Liste gelangen die Substanzen, auf die mehr als ein Prozent der getesteten Personen reagiert haben.
Angeführt wird die Liste seit Jahren von Nickelsulfat, das vor allem in Modeschmuck verarbeitet wird. Die Tendenz sei aber rückläufig, weil innerhalb der Europäischen Union die Freisetzung von Nickel aus Produkten begrenzt wurde. Auf Platz zwei der Liste steht ein aus acht Substanzen bestehender Duftstoff-Mix, der oft in Cremes und Körperlotionen verarbeitet wird und Isoeugenol und Eichenmoos enthält.
Erstmals wurde in diesem Jahr ein zweiter Duftstoff-Mix bestehend aus sechs Substanzen in die Liste aufgenommen, der ebenfalls Isoeugenol und Eichenmoos enthält. "Gleich 4,8 Prozent der getesteten Personen reagierten auf den zweiten Duftstoff-Mix allergisch", sagte Geier. Dies sei ein deutlicher Hinweis dafür, das Isoeugenol und Eichenmoos für das Auslösen von Hypersensibilisierungen bedeutsam sind.
Auf der Liste stehen auch der vanillig-zimtig riechende Aroma- und Kosmetikstoff Perubalsam sowie der synthetische, nach Maiglöckchen riechende Duftstoff Lyral, der in Deodorants, After Shaves und Parfüms verarbeitet wird.
Die Hitliste des IVDK wird regelmäßig in Fachpublikationen veröffentlicht. Weitere Informationen gibt es im Web unter www.ivdk.org