Kommentar
Berechtigter Zwischenruf
Die GKV-Finanzreform ist gerade endgültig vom Bundesrat verabschiedet - da erreicht uns ein berechtigter Zwischenruf des ehemaligen Berliner Gesundheitssenators Ulf Fink (CDU): Die Fixierung auf Reformen der Einnahmenseite der GKV reiche nicht aus, notwendig sei auch eine Steuerung der Ausgaben.
Zur Erinnerung: Vor fast 40 Jahren zählte Fink zu den jungen CDU-Sozialpolitikern um Heiner Geißler, die damals, Anfang der 70er Jahre, ausrechneten, dass das Gesundheitswesen im Jahr 2000 das ganze Sozialprodukt absorbieren würde, falls die Medizin ihr Wachstum ungebremst fortsetze.
Das ist natürlich nicht eingetreten. Was aber kam, waren die einnahmenorientierte Ausgabenpolitik und eine lange Ära der Budgetierung. Die ist gerade überwunden zugunsten einer morbiditätsorientierten Ausgabenpolitik. Sie erfordert ein neues Management des Gesundheitswesens. Das kann auch bedeuten, dass bislang unkoordinierte Dienstleistungsprozesse industrialisiert werden müssen.
Es darf dabei keine Denkverbote geben. Denn nicht nur das Geld, auch die natürlichen Ressourcen, vor allem Arbeitskräfte, werden in Zukunft knapp sein.
Lesen Sie dazu auch: "Steuerung der GKV-Ausgaben notwendig"