Kommentar
Ein Eigentor der Ärzte
Im Unterschied zur Union und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihre gesundheitspolitischen Absichten derzeit gern im Nebel verschwinden lassen, zeigt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt Kontur: Auch wenn ihre Pläne zur GOÄ-Novelle den betroffenen Ärzten sicher nicht schmecken dürften, so haben sie zumindest den Vorteil, dass man nun weiß, worauf man sich im Falle einer Fortsetzung der großen Koalition gefasst machen muss.
Dass Schmidt und die SPD sukzessive die PKV an das GKVNiveau heranrücken will, ist bekannt. Da dies nicht in einem Schritt funktioniert, macht man es eben scheibchenweise.
Einer der größten Unterschiede zwischen PKV und GKV sind Art und Höhe der Honorierung. Schmidt kommt es dabei gelegen, dass eine Novellierung der GOÄ längst überfällig ist. Von den Spitzenorganisationen der Ärzte und Zahnärzte sind dabei in den zurückliegenden Jahren strategische Fehler gemacht worden. Das Angebot des Verordnungsgebers, in Selektivverträgen mit den Privatversicherern Honorarverträge abzuschließen, ist als Dumpingmodell von Bundesärzte- und -zahnärztekammer verworfen worden. Jetzt könnte der Ball von der Politik gespielt werden - und im Tor der Ärzte landen.
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