Bangen bei 68ern: Welcher Stichtag gilt?

BERLIN (ble). Die große Koalition will die Altersgrenze für Vertragsärzte abschaffen. Unklar ist jedoch, ob Ärzte, die noch in den kommenden Wochen oder Monaten 68 Jahre alt werden, von den Plänen profitieren werden.

Veröffentlicht:

Hier wird es entscheidend auf den Stichtag für die Gesetzesänderung ankommen. Als unwahrscheinlich gilt, dass Schwarz-Rot einen rückwirkenden Stichtag wählen wird, um Schadenersatzforderungen von Vertragsärzten, die ihre Zulassung wegen der Regelung zurückgeben mussten, zu vermeiden, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium.

Bundestag ist bis September im Urlaub.

Als "natürlicher" Stichtag kommt das Inkrafttreten des Gesetzes zur Weiterentwicklung der GKV-Organisationsstrukturen infrage, an das eine Regelung zur Aufhebung der Altersgrenze im sogenannten Omnibusverfahren angekoppelt werden soll. Das Gesetz soll zum 1. Januar 2009 in Kraft treten.

Möglich ist aber auch, dass die Koalition einen früheren Stichtag wählt, etwa die abschließende Abstimmung des Bundestags über das GKV-Weiterentwicklungsgesetz - also noch vor Inkrafttreten des Gesetzes selbst.

Allerdings ist der Bundestag bis Mitte September in den Ferien, zudem muss sich die Koalition erst über Details eines entsprechenden Änderungsantrages einigen. Dann soll noch eine Bundestagsanhörung folgen. Insgesamt kommt der Bundestag im zweiten Halbjahr dieses Jahres allerdings nur noch zu sieben regulären Sitzungswochen zusammen, von diesen finden zwei im September und lediglich eine im Oktober statt.

Vor Mitte November dürfte über das Weiterentwicklungsgesetz - und damit auch über ein Ende der 68er-Regelung - daher wohl keine Entscheidung fallen. Bestimmt der Bundestag den Abstimmungstermin als Stichtag, dürften zumindest die Ärzte, die im vierten Quartal 68 Jahre alt werden, aus dem Schneider sein, denn ihre Kassenzulassung endet nicht mit dem 68. Geburtstag, sondern erst am 31. Dezember.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen