Kaum Restenosen bei PTCA mit Drug-Eluting Balloon
Zur Therapie bei KHK gibt es jetzt auch Medikamenten-beschichtete Ballonkatheter. In ersten Studien haben sie eindrucksvolle Ergebnisse gebracht.
Veröffentlicht:Der Paclitaxel-beschichtete Ballonkatheter SeQuent® Please von B. Braun Melsungen hat in diesem Jahr die CE-Zulassung in Europa erhalten. Anders als beim Medikamenten-freisetzenden Stent (Drug-Eluting Stent, DES) wird der Wirkstoff beim beschichteten Ballon (Drug-Eluting Balloon, DEB) nicht langsam, sondern rasch freigesetzt.
Die Freisetzung passiere in jenen 30 Sekunden, während der Ballon bei der PTCA aufgeblasen wird, erläuterte Privatdozent Dr. Martin Unverdorben bei einer Veranstaltung in Berlin. Die rasche Freisetzung des Arzneimittels wird durch Beimischung eines Röntgenkontrastmittels erreicht, das die Löslichkeit von Paclitaxel um den Faktor 20 erhöht. In einer klinischen Studie im Vergleich zu einem DES fanden Unverdorben und seine Kollegen Hinweise, dass KHK-Patienten mit einer In-Stent-Restenose bei PTCA mit einem beschichteten Ballon sowohl angiografisch als auch klinisch nicht schlechter abschneiden als bei Implantation eines DES. "Der Ballon war sogar signifikant besser", so Unverdorben.
Restenoserate mit Ballon deutlich geringer als mit Stent
An der Studie nahmen 126 Patienten mit In-Stent-Restenose teil. Nach im Mittel 6,2 Monaten betrug die Restenoserate mit DEB 3 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent mit DES. Erneute Eingriffe waren in der DES-Gruppe bei 17 Prozent der Patienten nötig, aber nur bei 3 Prozent der DEB-Gruppe. Nach Daten über ein Jahr waren mit DEB etwa 95 Prozent der Patienten ereignisfrei, mit DES etwa 82 Prozent. Auch dieser Unterschied war statistisch signifikant.
Bisher wurden keine Spätthrombosen beobachtet
Vor drei Jahren gab es bereits eine Arbeit zu einem Vorläufer-Ballon mit angiografisch ähnlich eindrucksvollen Resultaten, allerdings im Vergleich zur PTCA mit unbeschichteten Ballons. "Der Vorteil der beschichteten Ballons gegenüber den beschichteten Stents besteht darin, dass keine Fremdkörper implantiert werden. Entsprechend gab es bisher auch noch keine Spätthrombose", sagte Unverdorben. Das sei umso bemerkenswerter, als Clopidogrel bei DEB-Therapie nicht länger gegeben werde als bei konventioneller PTCA, also für vier Wochen nach Intervention.
German Healthcare Export Group e.V. / GHE e.V., www.gheg.de Medica: Hall 12/ A63
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