„ÄrzteTag"-Podcast

Wie werden Mädchen mit ihrer Jungfräulichkeit unter Druck gesetzt, Frau Tokmak und Dr. Gille?

Cansu Tokmak vom Verein peri und Ärztin Dr. Gisela Gille setzen sich für die Selbstbestimmung junger muslimischer Frauen ein. Im "ÄrzteTag"-Podcast berichten sie von ihrem Engagement.

Meike Mittmeyer-RiehlVon Meike Mittmeyer-Riehl Veröffentlicht:
Cansu Tokmak (links) ist „gute Fee“ im Verein peri, der muslimischen Frauen den Weg aus Unterdrückung und Gewalt weist. Ärztin Dr. Gisela Gille setzt sich seit Jahrzehnten für die Sexualaufklärung an Schulen ein.

Cansu Tokmak (links) ist „gute Fee“ im Verein peri, der muslimischen Frauen den Weg aus Unterdrückung und Gewalt weist. Ärztin Dr. Gisela Gille setzt sich seit Jahrzehnten für die Sexualaufklärung an Schulen ein.

© Porträts: Privat (2) | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Seit 2008 unterstützt der Verein peri Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis, um sie vor Unterdrückung, Zwangsheirat, Gewalt und Ehrenmorden zu schützen. Im „ÄrzteTag“-Podcast schildert Cansu Tokmak, die eine Selbsthilfegruppe begleitet, mit welchen Hürden sie dabei zu kämpfen haben. Ärztin Dr. Gisela Gille steht dem Verein nahe und engagiert sich seit Jahrzehnten für die Sexualaufklärung an Schulen. Sie betont im Podcast: Patriarchale Rollenbilder basieren oft auf medizinischem Fehlwissen – etwa rund um das Thema Jungfräulichkeit.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Peri ist türkisch und bedeutet „gute Fee“. Gegründet wurde der Verein für Menschenrechte und Integration von der Publizistin und Menschenrechtsaktivistin Serap Cileli. Die Vision ist, dass jeder Mensch die freie Wahl seines Liebespartners und Lebensentwurfs hat.

Was eigentlich selbstverständlich klingt, ist in einigen traditionellen muslimischen Strukturen für viele Frauen – und auch Männer – unerreichbar. Das alles geschieht nahezu unsichtbar mitten in Deutschland. 2021 wurde peri für sein Engagement mit dem Springer Medizin Charity Award ausgezeichnet.

Lesen sie auch

Cansu Tokmak ist eine der „guten Feen“ des Vereins. „Als Kind mit türkischem Migrationshintergrund habe ich selbst erlebt, dass ich im Vergleich zu meinem Bruder anders aufgewachsen bin, dass mir weniger Freiheiten gewährt wurden – und zwar nur wegen meines Geschlechts“, erzählt sie. „Dadurch fühlte ich mich in meiner deutschen Umgebung häufig isoliert.“

Seit 30 Jahren setzt sich die Lüneburger Ärztin Dr. Gisela Gille für die Gesundheitsförderung und Sexualaufklärung von Mädchen in Schulen ein. Immer wieder komme es vor, dass muslimische Mädchen nicht am Sexualkunde-Unterricht teilnehmen dürfen. Mit ihrer Arbeit will sie den Grundstein für ein mögliches Umdenken gelegt. „Das ist eine Sache von Generationen, das geht nicht so schnell. Aber gehört zu haben, was richtig ist und verstanden zu haben, wie sich Dinge verhalten, ist ein erster wichtiger Schritt zur Selbstbestimmung.“ (Dauer: 38:14 Minuten)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Arzt im Gespräch mit Patientin

© Ground Picture / shutterstock

STIKO-Empfehlungen

Handlungsbedarf bei Grippeschutz für Chroniker

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie bescheinigt hohe Spezifität

Feiert das Belastungs-EKG ein kardiologisches Comeback?

Brustkrebsgefahr bei Adipositas

Prospektiv bestätigt: Bariatrische Operation senkt Brustkrebsrisiko

Lesetipps
Es zeichne sich ab, so Professorin Anne Letsch vom Onkologischen Zentrum Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, dass das biologische Geschlecht, aber auch Gender als soziales Rollenkonstrukt, an vielen Stellen Krebs und Krebsversorgung beeinflussen.

© [M] lera_efremova / stock.adobe.com

Gendermedizin in der Onkologie

Den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Krebs auf der Spur

Die Wahrscheinlichkeit, VHF-Trigger außerhalb des Pulmonalvenensystems zu finden, beträgt 5,9 Prozent bei einem PRE2SSS2-Score von 0–1, 19,2 Prozent bei einem Score von 2–4 und 40,0 Prozent bei einem Score von 5–6.

© plo / stock.adobe.com

Herde außerhalb der Pulmonalvenen

Score gibt Risiko für weitere Trigger von Vorhofflimmern an

Betroffene mit Reizblase haben ihn immer im Blick – den schnellsten Weg zur nächsten Toilette.

© Alex / stock.adobe.com

Harndrang und häufiges Wasserlassen

Reizblase: Da mischt oft die Psyche mit