Geplante Legalisierung

Gesundheitsministerium startet mit Experten-Anhörungen zu Cannabis

Fünf Runden, mehr als 200 Fachleute unter anderem aus Suchtmedizin und Suchthilfe: Das Bundesgesundheitsministerium will vor dem geplanten Cannabis-Gesetz den Sachverstand von Experten einholen.

Veröffentlicht:
Grüne Zeiten voraus? In Deutschland solle endlich mit einer gesundheitsorientierten Cannabispolitik begonnen werden, fordert der Drogenbeauftragte Blienert.

Grüne Zeiten voraus? In Deutschland solle endlich mit einer gesundheitsorientierten Cannabispolitik begonnen werden, fordert der Drogenbeauftragte Blienert.

© Kyle / stock.adobe.com

Berlin. Vor der geplanten Legalisierung der Abgabe von Cannabis will die Ampel-Koalition zahlreiche Experten aus Suchtmedizin und Suchthilfe sowie der Rechtswissenschaft und der Wirtschaft anhören.

Das Bundesgesundheitsministerium werde dazu in den nächsten Wochen und Monaten insgesamt fünf Anhörungen unter anderem zu den Themen Gesundheits- und Verbraucherschutz sowie Jugendschutz und Prävention abhalten, teilte der Sucht- und Drogenbeauftragte Burkhard Blienert am Montag mit.

Auch internationale Erfahrungen im Umgang mit Cannabis seien Gegenstand der Gespräche. Eingeladen seien mehr als 200 Expertinnen und Experten.

Blienert: Zeit, um mit Kriminalisierung aufzuhören

Mit den Anhörungen der Experten starte die Ampel in die „Vorbereitungsphase der Gesetzgebung“, so Blienert. Es sei an der Zeit, in Deutschland „endlich“ mit der Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten aufzuhören und stattdessen mit „einer modernen und gesundheitsorientierten Cannabispolitik“ zu beginnen. Kinder und Jugendliche seien besonders vor möglichen Risiken zu schützen.

Gesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich angekündigt, im kommenden Herbst einen Entwurf für ein Cannabis-Gesetz vorlegen zu wollen. Im Koalitionsvertrag haben SPD, FDP und Grüne festgehalten, die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ einführen zu wollen.

Dadurch werde die „Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“. Das Gesetz soll nach vier Jahren auf gesellschaftliche Auswirkungen hin evaluiert werden. (hom)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

ESMO-Leitlinien-Update

Enfortumab Vedotin neuer First-Line-Standard gegen Urothel-Ca.

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Stigmatisierung von Depressionen

© Getty Images/iStockphoto

Häufige Vorurteile

Stigmatisierung von Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen