Projekt im Nordwesten vermittelt Migranten Präventionsangebote
HANNOVER (cben). Niedersächsische Ärzte, die Migranten versorgen, können jetzt auf einen neuen Service zurück greifen - auf speziell ausgebildete Mediatoren für Patienten aus dem Ausland.
Veröffentlicht:Im vergangenen Jahr hat das Ethno-Medizinische Zentrum Hannover in 40-stündigen Schulungen 65 muttersprachliche Mediatorinnen und Mediatoren für das interkulturelle Projekt "MiMi" ausgebildet. Sie sollen Migrantinnen und Migranten in Niedersachsen erreichen. Gefördert wird das Projekt vom Niedersächsischen Sozialministerium mit 290 000 Euro und dem BKK Landesverband Niedersachsen-Bremen.
Das Projekt behandelt Themen wie Kindergesundheit, Brustkrebsfrüherkennung und -behandlung sowie Gesundheit und Pflege im Alter. Begleitend ist der Gesundheitsleitfaden "Gesund leben - Gesund bleiben" erstellt worden. Die Broschüre wird jetzt in zehn Sprachen aufgelegt. Auch Ärzte können über die Internetseite den Service nutzen, wenn sie einen besonderen Informationsbedarf sehen, erklärte ein Sprecher der BKK der "Ärzte Zeitung". Die Mediatoren arbeiten ehrenamtlich.
"Versicherte mit Migrationshintergrund nehmen Präventionsangebote deutlich weniger in Anspruch. Deshalb unterstützen wir gerne diese Form des Engagements für mehr Prävention", begründete Jens Burneleit vom BKK Landesverband Niedersachsen-Bremen das Engagement.
Ramazan Salman, Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums ist für die "MiMi-Idee" im Dezember als Sozialunternehmer des Jahres geehrt worden. "Gesundheit, Wohlbefinden und Bildung sind die Basis für eine erfolgreiche Integration", sagte Salman, "muttersprachliche und kulturspezifische Präventionsprojekte können an dieser Stelle direkte Wirkungen erzielen."
Der neue Service auch für Ärzte online unter www.mimi-online.bkk-bv-gesundheit.de