Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Genomische Medizin

Krebstherapie: GKV-Versicherte profitieren vom Netzwerk

Vor rund zehn Jahren startete das Nationale Netzwerk genomische Medizin. Mittlerweile haben 80 Prozent der gesetzlich Versicherten Zugang zur Versorgung durch die Spezialisten.

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Berlin. Durch die vernetzte personalisierte Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Rahmen des nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) hat sich die Überlebensrate der Behandelten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant verbessert. Das zeigt eine vom AOK-Bundesverband geförderte Evaluationsstudie der Universitätsmedizin Greifswald und der Universitätsklinik Köln.

Demnach wurde bei einer Behandlung im nNGM ein medianes Überleben von 10,5 Monaten erreicht, während es in der Kontrollgruppe aus der Regelversorgung lediglich 8,7 Monate waren. Laut Studie wurden Patienten im nNGM mit 8,4 Prozent deutlich häufiger mit zielgerichteten Medikamenten in der Erstlinie behandelt als Betroffene in der Kontrollgruppe (5,1 Prozent).

In den nNGM-Zentren werden die Tumorproben mittels molekularer Diagnostik untersucht. Dabei können in einer einzigen Untersuchung alle relevanten Mutationen berücksichtigt werden, wodurch Patienten weitere Entnahmen und damit verbundene Risiken erspart bleiben.

AOK Rheinland/Hamburg als erste Kasse dabei

Das von der Universitätsklinik Köln initiierte Projekt ist 2013 gestartet. Mit einer Förderung der Deutschen Krebshilfe konnte sich das Netzwerk bundesweit etablieren. Es wird seither von allen AOKs und von vielen anderen gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen von Versorgungsverträgen unterstützt.

Die AOK Rheinland/Hamburg schloss 2014 als erste Krankenkasse einen Versorgungsvertrag mit dem Netzwerk. Matthias Mohrmann, VizeVorstand der AOK Rheinland/Hamburg, sagte: „Durch die enge Zusammenarbeit kommen Patientinnen und Patienten sowohl die hohe Fachexpertise wissenschaftlicher Zentren als auch die Kompetenz ihrer Ärztinnen und Ärzte vor Ort zugute, die mit der Kenntnis der individuellen Lebensumstände und dem Vertrauensverhältnis eine maßgebliche Rolle bei der Behandlung spielen.“ Inzwischen haben etwa 80 Prozent der gesetzlich Versicherten Zugang zur Versorgung im nNGM. (fb)

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