Verordnungen

Spitzenreiter unspezifischer Rückenschmerz

Hauptverordnungsgrund bei den Heilmitteln bleibt die Physiotherapie aufgrund von Rückenschmerz.

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BERLIN. 37,2 Millionen Heilmittelrezepte wurden im Jahr 2017 von den Vertragsärzten ausgestellt. Damit haben die Ärzte rund 44,1 Millionen Leistungen verordnet, von denen allein 15,6 Millionen AOK-Versicherten zugute kamen. Das belegen Daten des aktuellen Heilmittelberichts des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Insgesamt gaben die Krankenkassen damit 6,8 Milliarden Euro für Heilmittel aus, der Anteil der AOK belief sich auf 2,43 Milliarden Euro. Für den Heilmittelbericht 2018 hat das WIdO die über 37,2 Millionen Heilmittelrezepte analysiert, die im Jahr 2017 für die rund 71,4 Millionen GKV-Versicherten ausgestellt wurden.

Den größten Anteil der Verordnungen (83,8 Prozent) machte die Physiotherapie aus. Hauptverordnungsgrund waren mit knapp einem Drittel unspezifische Rückenschmerzen (ICD-M54). Dabei erhielten 64,5 Prozent der Patienten tatsächlich eine klassische Krankengymnastik, fast ein Viertel der Patienten nahm Leistungen der Manuellen Therapie in Anspruch. Von den 4,4 Millionen AOK-Patienten, die eine Physiotherapie in Anspruch nahmen, erhielt jeder Patient im Schnitt 20,1 Behandlungen. Die jährlichen Kosten je Patient betrugen 381 Euro.

Mit Blick auf die Gesamtzahl der Versicherten bilden die Ergotherapie mit einem Anteil von sieben Prozent und die Sprachtherapie mit einem Anteil von rund fünf Prozent am Verordnungsvolumen nur kleine Bereiche ab. Bei den Kindern bis einschließlich 14 Jahren machen die sprachtherapeutischen (38,4 Prozent aller Leistungen) und die ergotherapeutischen Maßnahmen (21,5 Prozent aller Leistungen) hingegen den Hauptteil der Heilmittelverordnungen aus. Insbesondere die sechsjährigen Kinder werden mit sprachtherapeutischen Maßnahmen unterstützt.

Für die Ergotherapie beliefen sich die jährlichen Kosten je Patient auf 1074 Euro, bei der Sprachtherapie waren es rund 952 Euro. Rund drei Prozent aller Heilmittelverordnungen entfielen auf die Podologie. Die jährlichen Kosten je Patient lagen hier bei 224 Euro. (reh)

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