20 Jahre ist die Einführung der Koloskopie zur Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland her. Nun liegt mit der Studie NordICC auch das „Gütesiegel“ des Nachweises der Effektivität aus einer randomisierten Studie vor.
In Deutschland fährt die Wissenschaft beizeiten mit angezogener Handbremse. Denn allzu oft grätschen Forschern die Datenschutzbeauftragten in den Lauf und verhindern die Beteiligung deutscher Forschungsinstitute an internationalen Studien.
Zum Auftakt des Darmkrebsmonats März hat das Netzwerk gegen Darmkrebs zusammen mit der Felix Burda Stiftung in einem Symposium dargelegt, wie der Stand bei der Darmkrebsvorsorge in Deutschland ist – und was sich noch verbessern lässt.
Hausärztinnen und -ärzte beteiligen sich noch nicht ausreichend am Darmkrebs-Screening, meint der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Professor Jürgen F. Riemann. Sein Appell: „Nehmt die MFA mit ins Boot!“
Mit der Studie NordICC gibt es Evidenz für die Vorsorgekoloskopie, die vorher gefehlt hat, betont Professor Jürgen Riemann von der Stiftung LebensBlicke zum Start des Darmkrebsmonats. Damit bezieht er Stellung zur Diskussion um die Studie.
Drei Projekte zur Früherkennung von Darmkrebs, zu Shared Decision Making und Multimedikation bekommen grünes Licht vom G-BA für die Übernahme in die Versorgung.
Personen mit lokal fortgeschrittenem Kolonkarzinom profitieren, wenn ein Teil der adjuvanten Chemotherapie schon vor der Operation erfolgt. In einer Studie verringerte sich nicht nur die Rezidivrate.
Trotz aller Anstrengungen im Gesundheitswesen, Menschen vom Nutzen des Darmkrebsscreenings zu überzeugen, drücken sich immer noch viele zu viele um die Vorsorgeuntersuchungen herum. Warum ist das so?
Die Geschichte der Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland ist ein echter Erfolg. Aber das große Kuddelmuddel bei der Einladung zu den Folgekoloskopien trübt die Zufriedenheit über den Rückgang der Darmkrebserkrankungen.
Kaum ein EU-Land hat so hohe Koloskopie-Raten wie Deutschland. Gleichzeitig gebe es eine klare Über- und Unterversorgung mit Koloskopien, erklärt eine Bremer Professorin. Warum hausärztliche Praxen helfen könnten.