Plädoyer für initiale Kombi bei Hochdruck

WIEN (urm). Bei Bluthochdruck und zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren ist es gerechtfertigt, die Behandlung mit einer Kombination zu beginnen. Das sehen die neuen Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) und ESC (European Society of Cardiology) vor.

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Die initiale Kombinationsbehandlung ist demnach bei allen Patienten sinnvoll, bei denen der Blutdruckzielwert besonders tief angesetzt ist. Dazu gehören zum Beispiel auch die Diabetiker. Für diese Patienten liege es grundsätzlich nahe, Substanzen, die das Renin-Angiotensin-System (RAS) hemmen und Substanzen, die das RAS eher aktivieren, zu kombinieren, sagt Professor Morris Brown aus Cambridge in Großbritannien. Man gibt also einen ACE-Hemmer oder einen AT1-Rezeptorblocker zusammen mit einem Diuretikum oder einem Kalziumantagonisten.

Bei einem von Daiichi-Sankyo und Menarini International veranstalteten Satellitensymposium zum Kardiologen-Kongress in Wien hat der Klinische Pharmakologe außerdem auf den zunehmenden Stellenwert der AT1-Rezeptorblocker hingewiesen. Von den Sartanen zeichne sich der Wirkstoff Olmesartan durch eine besonders ausgeprägte antihypertensive Wirksamkeit aus. Mit 40 mg der Substanz ließ sich bereits etwa 40 Prozent aller Hochdruckpatienten ein Zielwert von unter 140 zu 90 mm Hg erreichen. In der Kombination mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid steige dieser Anteil auf 70 Prozent.

Ergebnisse der von Professor Enrico Agabiti-Rosei aus Brescia in Italien präsentierten MORE (Multicentre Olmesartan atherosclerosis Regression Evaluation)-Studie weisen einmal mehr auf blutdruckunabhängige Zusatzeffekte der Sartane hin: Mit Olmesartan, nicht hingegen bei einer Behandlung mit dem Betablocker Atenolol, kam es an den Karotiden zu einer signifikanten Abnahme des Plaquevolumens. Hinsichtlich des Blutdrucks unterschieden sich die beiden Behandlungsgruppen nicht.

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