Weniger MRE-Infektionen
Brandenburg feiert Erfolge beim Kampf gegen Klinikkeime
Potsdam. Die Zahl der Infektionen mit multiresistenten Krankenhauskeimen ist in Brandenburg in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Wurden 2014 noch insgesamt 154 MRSA-Nachweise gemeldet, waren es im Vorjahr nur noch 61. Besonders deutliche Rückgänge verzeichnen dabei die Landkreise Oder-Spree, Teltow-Fläming und Märkisch-Oderland.
So gab es etwa im Kreis Oder-Spree 2014 noch 22 MRSA-Nachweise, 2018 waren es nur noch vier und 2019 noch zwei gemeldete Infektionen. Das geht aus der Antwort des Potsdamer Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Sabine Barthel und Birgit Bessin (beide AfD) hervor, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegt.
Mehr Hygienefachkräfte und hygienebeauftragten Arzt
Das Ministerium betont in seiner Antwort die Anstrengungen zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen, die Brandenburg in den vergangenen Jahren unternommen habe. So seien in den Jahren 2013 bis 2019 56 Hygienefachkräfte ausgebildet worden. Von 2012 bis 2019 hätten 237 Ärzte einen Ausbildungskurs zum hygienebeauftragten Arzt abgeschlossen.
Von 2013 bis 2019 hätten zudem 19 Fachärzte mit fachlicher Beteiligung des Gesundheitsministeriums die curriculare Weiterbildung Krankenhaushygiene abgeschlossen. Und von 2018 bis März 2020 seien in Zusammenarbeit mit der Landesärztekammer Brandenburg 117 Fachärzte zum ABS (Antibiotic-Stewardship)-Beauftragten qualifiziert worden.
Mangel an Fachkräften
Im Rahmen von amtsärztlichen Begehungen in medizinischen Einrichtungen habe sich angesichts des zusätzlichen Hygienefachpersonals und der interaktiven Arbeit in MRE-Netzwerken eine „deutlich bessere Durchdringung der Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut“ gezeigt, heißt es.
Zudem sei die Teilnahme an standardisierten Infektionserfassung-Programmen – im Patienten-/Bewohner-Überleitungsmanagement bei Kolonisation mit multiresistenten Erregern – und an Projekten wie der „Aktion Saubere Hände“ gewachsen. Unstrittig sei dennoch, „dass der Mangel an Fachkräften auch im Bereich der Krankenhaushygiene feststellbar ist und in den nächsten Jahren durch altersbedingte Abgänge noch drängender wird.“ (lass)