Gefahr für Versorgungsstruktur

Krankenhausgesellschaft Sachsen kritisiert Lauterbach wegen Vorgehen bei Klinikreform

Die Krankenhausgesellschaft Sachsen übt Kritik an Bundesgesundheitsminister Lauterbach: Der wolle die Klinikreform ohne die Länder durchziehen.

Veröffentlicht:

Leipzig. Die Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS) kritisiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dafür, dass er die Krankenhausreform auch ohne Zustimmung des Bundesrats beschließen lassen will. Lauterbach „widersetze sich dem verfassungsseitig bestätigten Grundsatz, dass die Bundesländer für die Krankenhausplanung zuständig“ seien, indem er die Reform „mit juristischen Kunstgriffen“ durchsetzen wolle, teilte die KGS am Montag mit.

Darüber hinaus breche Lauterbach die Vereinbarung von Juli 2023 mit den Ländern zu den Reformeckpunkten, in der die gemeinsame Erarbeitung eines Gesetzentwurfs abgesprochen worden sei.

Gefahr für Versorgungsstruktur im Freistaat

„In der aktuellen Diskussion geht es darum, dass wir wichtige Korrekturen an den Plänen von Minister Lauterbach für notwendig halten“, sagte KGS-Geschäftsführer Friedrich München. „Deshalb werden wir auch an unseren bisherigen Forderungen nach einem zeitnahen Inflationsausgleich und einem Transformationsfonds für strukturelle Veränderungen festhalten.“

Es könne nicht riskiert werden, dass „durch pauschale Vorgaben des Bundes die gewachsene und in weiten Teilen gut funktionierende Versorgungsstruktur in Sachsen schrittweise Schaden“ nehme. Die KGS erklärte, Lauterbach nehme „sehenden Auges“ das bereits begonnene Sterben von Krankenhausstandorten in Kauf, indem er weiterhin dringend benötigte Mittel eines Inflationsausgleichs für die Häuser verwehre. (sve)

Mehr zum Thema

Medizintechnik

Erstmals in Leipzig künstliches Herz implantiert

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer