Bayern

Tumor-Fatigue-Sprechstunde wird evaluiert

An zehn Standorten bietet die Bayerische Krebsgesellschaft Hilfe für von Müdigkeit und Erschöpfung betroffene Tumorpatienten. Eine Studie soll nun den Nutzen untersuchen.

Veröffentlicht:

München. Das 2013 in Bayern begonnene Angebot von Tumor-Fatigue-Sprechstunden für Krebspatienten soll in den kommenden drei Jahren einer Evaluationsstudie unterzogen werden. Dabei sollen laut Bayerischer Krebsgesellschaft (BKG) Bedarf und Nutzen der Sprechstunden analysiert werden, um zu zeigen, wie konkret Erkrankte von einer Tumor-Fatigue-Sprechstunde profitieren.

Wie die BKG berichtet, beschreiben Krebspatienten die Sprechstunden als „sehr hilfreich“ und nehmen sie gut an. Mittlerweile bietet die Gesellschaft in ihren Psychosozialen Krebsberatungsstellen an bayernweit zehn Standorten die Sprechstunden an.

Obwohl viele Krebspatienten von Tumor-assozierter Fatigue (TF) betroffen seien, sei die Versorgung trotz evidenzbasierter Therapiemöglichkeiten unzureichend. Deshalb habe die BKG im Jahr 2013 zunächst in Nürnberg ihr Angebot der ärztlich geleiteten, kostenlosen Spezialsprechstunden gemeinsam mit dem Institut für Tumor-Fatigue-Forschung im mittelfränkischen Emskirchen gestartet. Seit 2015 finanziert die BKG die Sprechstunden.

Studie wird vom Ministerium gefördert

Diese beinhalten eine Differential-Diagnostik und eine darauf aufbauende individualisierte Beratung zu den jeweils indizierten Behandlungsmöglichkeiten sowie zur weiteren Vorgehensweise. Die Sprechstunden werden von onkologisch und psychoonkologisch erfahrenen und in TF geschulten Ärzten durchgeführt.

Ergänzend gibt es psychosoziale Beratungsangebote und spezielle Therapiekurse wie Yoga, Qigong und körperliche Aktivitäten. Für nicht-onkologische Belange wie Komorbiditäten oder eine medikamentöse Therapie werden die Patienten an zuständige Ärzte verwiesen, die wiederum mit der BKG Rücksprache halten können.

Die Studie wird vom bayerischen Sozialministerium gefördert. Projektleiter sind BKG-Präsident Professor Günter Schlimok und Geschäftsführer Markus Besseler. Wissenschaftliche Leiterin der Sprechstunde ist Dr. Irene Fischer vom ITFF, die methodische Begleitung übernimmt Professor Michael Koller vom Zentrum für Klinische Studien am Universitätsklinikum Regensburg. (bar)

Bayerische Krebsgesellschaft

  • Seit 1925 hilft die BKG Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit
  • In 14 Krebsberatungsstellen und deren Außensprechstunden beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen
  • Rund 200 ehrenamtlich tätige, von der BKG unterstützte Selbsthilfegruppen, leisten in ganz Bayern Hilfe direkt vor Ort
Mehr zum Thema

Anwalt wurde erst zu früh, dann zu spät aktiv

Widerspruch gegen E-Mail einer KV-Mitarbeiterin lief ins Leere

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten