Bei der Arztausbildung live dabei

FRANKFURT/MAIN (Smi). Assistenzärztin Barbara will einem Patienten eine Spritze setzen. "Jetzt piekst es", sagt sie. Ihr Patient stöhnt. Alles nur Film? - Nein, eine Szene aus einer neuen Doku-Serie.

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Sie stammt aus der "Schule der Ärzte", die der Kultursender Arte von kommendem Montag an zwei Wochen täglich um 20.15 Uhr sendet. Die zehnteilige Doku-Serie begleitet französische Medizinstudenten und Assistenzärzte während ihrer praktischen Ausbildung im Krankenhaus.

Filmemacherin Marie Agostini nimmt in den jeweils 26-minütigen Beiträgen konsequent die Perspektive der künftigen Ärzte ein, wobei sie auf Kommentare verzichtet. Das ist das Besondere: Die Zuschauer sind mittendrin, ohne dass eine Stimme aus dem Off erklärt, was sie sehen oder sehen sollten. Diese Perspektive schafft Unmittelbarkeit. So erlebt man die Unsicherheit der angehenden Ärzte genauso wie den Wutausbruch ihres Ausbilders. Ein kurzer Blick in die Kamera muss reichen: "Das können Sie ruhig senden."

"Die Schule der Ärzte" kennt viele Orte: das Krankenzimmer, den Aufenthaltsraum, den OP, den Hörsaal, den Sektionssaal. Eingefangen werden die Zurechtweisungen des Chefarztes ("Nicht mit dem Finger! Ein OP ist doch keine Küche!"), die Gespräche während einer Operation ("Wir müssen ihn jetzt zumachen") und die Ratschläge der erfahrenen Ärzte ("Sie müssen den Patienten zuhören!"). Im Mittelpunkt stehen dabei die Nöte und Gefühle der angehenden Ärzte wie etwa der Aufschrei einer jungen Kollegin: "Die ganze Woche überbringe ich schlechte Nachrichten. Momentan bringe ich sie alle zum Weinen. Und dann schauen sie mich an, als sei es meine Schuld."

Es sind solche Bekenntnisse, die den Zuschauern unter die Haut gehen und ihnen den Alltag der Ärzte nahe bringen. Dass die Kommentare der Kollegen mitunter auch banal oder schal sind, mag dazu beitragen, dass das Fernsehpublikum die Ärzte auch als Menschen wahrnehmen.

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