Gewalt an Frauen: Ärzte sind gesucht für Modellprojekt

KIEL (di). Hausärzte und Gynäkologen werden für ein bundesweites Modellprojekt zur Mitarbeit am Thema "medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen" gesucht. In Kiel, Düsseldorf und München sollen jeweils 25 Praxen gewonnen werden.

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40 Prozent der Frauen ab 16 Jahre erleben laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums körperliche oder sexuelle Gewalt in ihrem Leben. Hausärzte und Gynäkologen sind für die betroffenen Frauen oft die ersten und einzigen Ansprechpartner. Um die Ärzte für diese zentrale Rolle zu stärken, wollen die Initiatoren eines vom Bundesfamilienministerium unterstützten Modellprojektes niedergelassene Haus- und Frauenärzte an den drei Standorten für eine Mitarbeit gewinnen.

Die Modellpraxen sollen an der Erarbeitung eines Konzeptes zur Schulung und Begleitung der Frauen durch Ärzte mitwirken und dabei die Praxisorientierung im Auge behalten. Ziel ist etwa der Aufbau und die Einbindung von Praxen in regionale Hilfsangebote und die Vermittlung von Kernkompetenzen im Umgang mit Gewaltopfern. Hierzu zählen außer dem Erkennen von Gewalt und der sensiblen Ansprache der Betroffenen etwa auch die sachdienliche Dokumentation. Der zeitliche Aufwand für die beteiligten Ärzte kann nicht vergütet werden.

Wer aus dem Kieler Raum Interesse an Mitarbeit hat, kann sich am 8. Oktober bei einer Veranstaltung des Kieler Instituts für Rechtsmedizin in deren Hörsaal am Campus Kiel (ab 15 Uhr) informieren. Info: Tel.0431/5973605

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