In Birma drohen Ruhr, Cholera und Typhus

FRANKFURT/MAIN (ine). Viele Überlebende des Zyklons leiden an Durchfall und akuten Atemwegsinfektionen, meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im aktuellen Gesundheitsbericht.

Veröffentlicht:

Gerechnet werden müsse unter anderem mit Typhus und Cholera, so die WHO. Einige Menschen seien im Irrawaddy-Delta bereits an bakterieller Ruhr erkrankt. Ruhr führt zu Fieber und wässrigen Durchfällen.

Für Kleinkinder, alte Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem kann die Krankheit tödlich enden, wenn sie nicht mit Antibiotika behandelt wird. Medikamente sind allerdings immer noch in vielen Regionen Mangelware. Auf der WHO-Liste der in Birma dringend benötigten Arzneien stehen ganz oben Anästhetika, Analgetika, Antiallergika, Antidote gegen akute Vergiftungen, Antibiotika und Antituberkulotika.

Ärzte ohne Grenzen setzen einheimische Helfer ein

Nach Zahlen der WHO gibt es mindestens 32 000 Tote und über 1400 Verletzte. Hundertausende wurden durch den Zyklon obdachlos, knapp 30 000 Menschen sind vermisst. Viele Helfer klagen, dass die Militärregierung nur lokale Rettungskräfte vor Ort zulässt. Ärzte ohne Grenzen hat deshalb einheimische Helfer eingestellt. Sie verteilen Nahrungsmittel, Plastikplanen und aufbereitetes Wasser und versorgen die Menschen auch medizinisch. Vertreter anderer Organisationen warten in Birma weiter darauf, frisches Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente an die betroffenen Menschen verteilen zu können.

Gestern hat das Deutsche Rote Kreuz sechs mobile Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung nach Birma geflogen. Mit ihnen können täglich 15 000 Menschen mit frischem Wasser versorgt werden. Ob und wie die Tanks zum Einsatz kommen, bestimmt das Militär. Ein Mitarbeiter des UN-Ernährungsprogramms (WFP) schildert die Situation im Bayerischen Rundfunk: "Wir schätzen, dass nur zehn Prozent des Personals und Materials, das vor Ort gebraucht wird, zum Einsatz kommt. Jeden Tag müssen eigentlich 375 Tonnen Lebensmittel an die Menschen verteilt werden - wir schaffen lediglich 20 Prozent davon".

Um die Lage im Land klarer erfassen zu können, hat die WHO dutzende Mitarbeiter in Birma im Einsatz, die die internationalen Helfer unterstützen und die Berichte aus den betroffenen Gegenden sammeln und an die Zentrale weiterleiten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

10 Fragen, 10 Antworten

Ausgeschlafen trotz Schichtdienst: Wie das klappen kann

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Lesetipps
Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei