KV Brandenburg

VV-Resolution zur Flüchtlingsversorgung

Veröffentlicht:

In Brandenburg erneuern KV-Vertreter ihr Angebot an die Politik, die Versorgung von Flüchtlingen besser zu organisieren. Die Vertreterversammlung erlässt eine Resolution.

POTSDAM. Mit einer Resolution fordert die Vertreterversammlung der KV Brandenburg (KVBB) die Landespolitik auf, die medizinische Versorgung für Flüchtlinge besser zu regeln.

Die Gestaltung der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen sei ein dringliches, von der Politik bisher ungelöstes Problem, heißt es in der einstimmig verabschiedeten Resolution.

Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen lasse sich eine angemessene und sachgerechte medizinische Versorgung für Asylbewerber nur dank des sehr hohen Engagements der Ärzteschaft gewährleisten.

"Die stetig steigende Flüchtlingszahl wird das bestehende Problem jedoch verschärfen."

Die VV fordert "ausreichend Ressourcen für die Behandlung von Asylsuchenden bereitzustellen und das Dialogangebot des Vorstandes der KVBB an die Landesregierung anzunehmen, gemeinsam bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen zu entwickeln sowie die richtigen Rahmenbedingungen für die medizinische Versorgung der Asylsuchenden durch die niedergelassenen Ärzte zu vereinbaren".

Helming: "Überlegen, ob wir Staatsanwaltschaft einschalten"

Nach Angaben von KVBB-Chef Dr. Hans-Joachim Helming rechnet Brandenburg in diesem Jahr mit 28.000 Flüchtlingen. Das seien doppelt so viele wie im Jahr 2014. "Aber die Verhältnisse wurden nicht angepasst", so Helming. Er fordert eine landesweite Lösung.

Dabei lehnt er auch die Chipkarte für Asylbewerber nicht grundsätzlich ab. "Wenn die Spielregeln klar sind, ist die Form des Berechtigungsausweises egal", so Helming.

Dagegen betrachtet der Hausarzt Dr. Hanjo Pohle die Chipkarte als Verunsicherung. Er berichtete, dass bereits jetzt Asylbewerber mit Chipkarten nach Einzelfallentscheidungen des Landesamtes für Gesundheit in die Praxen kommen würden und fragte: "Bekommen wir das überhaupt bezahlt?"

Helming zeigte sich entsetzt über solche Berichte: "Wenn so etwas derzeit stattfindet, dass Krankenkassen Asylbewerbern Chipkarten ausstellen, dann ist das anzeigepflichtig. Das ist Betrug. Wir überlegen, ob wir die Staatsanwaltschaft einschalten", sagte der KV-Chef.

Die KV will die Ärzte mit einer Informationsveranstaltung zur Versorgung von Flüchtlingen unterstützen. Der Informationsbedarf scheint groß zu sein, denn zu der Veranstaltung haben sich laut Helming bereits über 100 Ärzte angemeldet. (ami)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Jahresbericht des RKI

HIV-Neuinfektionen: Das sind die Zahlen aus 2024

Schutzräume

Ärztetag will Abschiebungsstopp aus Kliniken und Praxen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung