Krankengeld im Morbi-RSA

BKK-Verband fürchtet Reform

Neustart für die Verteilung des Krankengeldes - so will es die große Koalition in ihrere geplanten Reform. Dagegen regt sich Widerstand von den Betriebskassen.

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BERLIN. Die Betriebskrankenkassen (BKK) befürchten Nachteile durch eine Reform der Krankengeld-Zuweisung im Morbi-RSA. Hintergrund ist das "Finanzstruktur- und Qualitäts-Weiterentwicklungs-Gesetz" (FQWG) der Koalition, das am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden soll.

Darin will die schwarz-rote Regierung dem Bundesversicherungsamt auftragen, ein zielgenaueres Zuweisungsmodell für das Krankengeld zu entwickeln. Denn bislang scheint der Finanzausgleich an dieser Stelle einige Kassen zu bevorzugen und andere wiederum zu benachteiligen. Die Rede ist von einem dreistelligen Millionenbetrag.

Die Betriebskrankenkassen gelten bisher als Profiteuere, da sie viele Versicherte mit einem hohen Grundlohn haben. Ihr Dachverband kritisiert die Neujustierung und das geplante 50-50-Übergangsmodell bei der Krankengeld-Zuweisung. Für die BKKen sei es wichtig, dass dabei auch das Gehalt der Versicherten berücksichtigt werde, sagte Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbands, der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Denn die Höhe des Krankengeldes hänge vom Grundlohn ab. "Das aktuelle Modell des Bundesgesundheitsministeriums sieht einen solchen Faktor nicht vor."

Das Gesundheitsministerium wies die Befürchtungen zurück. Der Finanzausgleich werde durch die Änderungen genauer, sagte eine Sprecherin. Die meisten BKKen würden sogar höhere Zuweisungen erhalten. Vier Kassen und Kassenverbände - darunter der AOK-Bundesverband - hatten kürzlich mit der gegenläufigen Absicht im BMG interveniert.

Sie plädieren dafür, die Grundlohnkomponente höchstens mit 50 Prozent bei der Berechnung des Ausgleichs für das Krankengeld anzusetzen. (eb)

Mit Material von dpa

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