Momentan bieten Hausärzte im Vereinigten Königreich vermehrt Beratungen nur noch digital an. Grund dafür scheint Kraftstoffmangel zu sein: Die Mediziner kommen mit ihrem Auto nicht mehr zur Praxis.
In Großbritannien schreitet die Durchimpfung der Bevölkerung voran. Der Gesundheitsminister nennt sogar einen konkreten Zeitpunkt, zu dem jeder Erwachsene ein Impfangebot gegen COVID-19 erhalten soll.
NHS-Hausärzte berichten über hohe Arbeitsbelastung nach dem Impfstart vor drei Wochen. Inzwischen wird mehr und mehr deutlich, dass es in vielen Praxen an Personal fehlt.
Die Investitionen der europäischen Medizintechnikunternehmen in Großbritannien sind bereits rückläufig. Mehr Bürokratie bedeutet auch eine Abkehr von der Just-in-Time-Produktion.
Seit dem 1. Januar sind die Briten nicht länger Mitglied in der EU. Unter Ärzten und Patienten auf der Insel herrscht Verunsicherung. Es droht ein Personalengpass.
2000 Seiten soll die Vereinbarung der EU und der britischen Regierung umfassen: Die Mobilität von Ärzten wird erschwert, die Gesundheitsversorgung von Briten und EU-Bürgern ist aber gesichert – vorläufig.
Steigende COVID-19-Infektionen, der drohende No-Deal-Brexit zum Jahresende kombiniert mit saisonbedingten höheren Erkrankungszahlen könnten zum Kollaps des Gesundheitssystems im Königreich führen.
Hohe COVID-19-Zahlen, striktere Ausgangsbeschränkungen und eine neue Coronavirus-Variante – all das fordert derzeit den britischen Hausärzteverband stark. Und wie reagieren die Ärzte in den Praxen?