Bürger stimmen für den Bau eines Ärztehauses

Gemeinderat und Bürger im nordbadischen Walldorf hoffen, mit dem Bau eines Ärztezentrums Praxen am Ort halten zu können.

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WALLDORF (mm). In einem Bürgerentscheid haben sich die Einwohner der nordbadischen Stadt Walldorf für den Bau eines Ärztezentrums ausgesprochen. Durch den Bau des Zentrums in der Walldorfer Innenstadt sollen Fachärzte am Ort gehalten werden. Eine auch von den Grünen initiierte Bürgerinitiative gegen das Ärztezentrum scheiterte dagegen.

Bürgermeister Heinz Merklinger (CDU) ist mit dem Ausgang des Bürgerentscheides zufrieden, denn schon im November vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat für den Bau des 2680 Quadratmeter großen Zentrums gestimmt. "Der Weggang unseres einzigen Augenarztes hat uns aufgeschreckt. Inzwischen müssen wir froh sein, wenn wir die derzeitige ärztliche Versorgung erhalten können", ist die Auffassung der CDU-Fraktion im Gemeinderat. Auch die Sozialdemokraten sehen den Bau des neuen Dienstleistungszentrums als dringend erforderlich an.

Die Entscheidung des Gemeinderats und der Bürger sei zukunftsweisend, da unter der Regie der Stadt die Vermietung besser gesteuert werden könne, ist man in Walldorf sicher. Die Stadt könne die Facharztsparten ansiedeln, die gebraucht würden, und nicht die, die ein Investor für lukrativ halte, weil sie eventuell mehr Miteinnahmen brächten.

Mit einer Mindestmiete von zehn Euro pro Quadratmeter für den Einzelhandel und 8,50 Euro in die Ärzte-Etagen sei das Objekt vermietbar, glaubt Kämmerer Stefan Weisbrod. Die Renditeerwartungen von drei Prozent stellten ein vernünftiges Maß dar, das jedoch für private Investoren nicht ausreiche.

Gegen den Bau des Neun-Millionen-Euro teuren Dienstleistungszentrums sprachen sich die Grünen aus. Ein Umsiedeln von bereits ansässigen Ärzten in das neue Zentrum führe nicht zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, so die Grünen. Zudem gebe es keine Garantie, dass durch einen Neubau die vorhandenen Facharztpraxen gehalten werden können.

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