"Frauenquote hilft, die Versorgung zu verbessern"

Die langjährige Präsidentin des Ärztinnenbundes tritt für die Quote nicht nur wegen der Gleichberechtigung ein.

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Dr. Astrid Bühren: Mehr junge Frauen als Männer Medizin sind kein Selbstläufer, "dass sie dann später auch in Top-Positionen kommen".

Dr. Astrid Bühren: Mehr junge Frauen als Männer Medizin sind kein Selbstläufer, "dass sie dann später auch in Top-Positionen kommen".

© sbra

NEU-ISENBURG (chb). Für eine Frauenquote, auch in der Medizin, spricht sich die langjährige Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Dr. Astrid Bühren, aus.

"Dabei geht es mir in erster Linie noch nicht einmal um den Aspekt der Gleichberechtigung, sondern um die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Und die ist nur gegeben, wenn Frauen auch an den entscheidenden Stellen sitzen, um Einfluss auf Therapiekonzepte und Strukturen nehmen zu können", sagte Bühren zur "Ärzte Zeitung".

Die Psychotherapeutin ist auch nicht der Meinung, dass sich das Thema Frauenquote in der Medizin erledigt habe, weil mittlerweile weit mehr junge Frauen als Männer Medizin studieren.

"Das ist doch noch kein Selbstläufer, dass sie dann später auch in Top-Positionen kommen", sagt Bühren, die auch im Vorstand des Hartmannbundes aktiv ist und erst kürzlich zur stellvertretenden Vorsitzenden der Vertreterversammlung der KV Bayerns gewählt wurde.

In diesem Zusammenhang erinnert Bühren daran, dass vor zehn Jahren mit Professor Marion Kiechle die erste Ordinaria für Frauenheilkunde berufen wurde.

"Dabei ist es aber bis heute auch geblieben", so Bühren. Als Inhaberinnen von Lehrstühlen oder auf Chefarztsesseln seien Frauen nach wie vor nur sehr selten zu finden. "Da tut sich nur unglaublich langsam etwas", hat sie bei ihrem langjährigen Engagement immer wieder festgestellt.

Dabei liegt Bühren gar nicht mal nur das Schicksal der Frauen am Herzen. "50 zu 50 ist für mich der Maßstab, denn die Stellenbesetzungen an Universitäten oder in Kliniken sollten die Lebenswirklichkeit abbilden", ist ihre Auffassung.

Denn nur so fände sich auch dort eine Viefalt an unterschiedlichen Meinungen und Fähigkeiten wieder, die die Arbeitsabläufe besser strukturieren und die Patientenversorgung effektiver und geschlechtsspezifischer ausrichten und damit auch verbessern würden.

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