Fatigue-Syndrom

Grüne warnen vor prekärer Versorgung

Veröffentlicht:

BERLIN. Auf eine „prekäre“ Versorgungssituation weist die Fraktion der Grünen im Bundestag hin. Menschen, die an einer Myalgischen Enzephalitis/Chronisches Fatigue Syndrom erkrankt seien, fänden außer an der Berliner Charité und der Kinderklinik München Schwabing keine auf die Behandlung des Krankheitsbildes spezialisiertes Angebot, monieren sie in einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung.

Die Fragesteller werfen der Regierung Desinteresse am Schicksal der Erkrankten vor. „Die Bundesregierung erklärt sich einfach für komplett nicht zuständig. Das ist eine ziemlich maue Strategie“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Maria Klein-Schmeink der „Ärzte Zeitung“.

In ihrer Antwort, die der „Ärzte Zeitung“ vorliegt, verweist die Bundesregierung mehrfach darauf, dass sie für die medizinische Infrastruktur nicht zuständig sei. Lediglich über den Krankenhausstrukturfonds könnten Bundesmittel in den Aufbau von Behandlungskapazitäten fließen.

Auch bei der ärztlichen Aus- und Weiterbildung wie bei der Leitlinienarbeit der Fachgesellschaften könne die Bundesregierung keinen Einfluss nehmen. „Die Bundesregierung greift, wie bei anderen Krankheitsbildern auch, grundsätzlich nicht in den fachwissenschaftlich zu führenden Diskurs bezüglich Ursachen, Diagnostik und Behandlung von Krankheiten ein“, heißt es dort.

Wissenschaftliche Untersuchungen schätzen die Zahl der am Chronischen Müdigkeitssyndrom erkrankten Menschen in Deutschland auf rund 240.000. Abrechnungsdaten zeigen, dass 2017 in Krankenhäusern lediglich 1088 Menschen mit dieser Diagnose behandelt worden sind, mehr als doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor.

Zwischen 2010 und 2018 ist zudem die Zahl der Bewilligungen von Erwerbsunfähigkeitsrenten aufgrund des Müdigkeits-Syndroms von 41 auf 206 gestiegen. (af)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung