Weigeldt appelliert

Hausarztverträge bitte nutzen!

BAD ORB (ras). Der Hausärzteverband hat all seine Mitglieder aufgefordert, die vom Verband ausgehandelten Hausarztverträge mit den Kassen auch tatsächlich zu nutzen. Das Potenzial sei längst noch nicht ausgeschöpft, hieß es bei der practica 2012 in Bad Orb.

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Zwar könne sich die Bilanz angesichts von 37 Vollversorgungsverträgen mit 15.000 eingeschriebenen Ärzten und 2,7 Millionen versorgten Patienten durchaus sehen lassen, bekräftigte Hausärzte-Chef Ulrich Weigeldt.

Dennoch sei es sehr schwer, alle Allgemeinärzte von den Vorteilen der Hausarztverträge zu überzeugen, da von verschiedenen Seiten Ängste geschürt würden.

Hauptgeschäftsführer Eberhard Mehl kritisierte die Debatte über den Datenschutz, bei der immer wieder suggeriert werde, dass die Daten aus den Arztpraxen ungeschützt bei den Kassen landen.

Dies habe die Entwicklung der Hausarztverträge weit zurückgeworfen und dazu beigetragen, die "außergewöhnlich guten Ergebnisse" des evaluierten Hausarztvertrages in Baden-Württemberg zu konterkarieren.

Auch den "Protagonisten in der kompletten KV-Welt" sind die Verträge laut Mehl im Lauf der Jahre um so mehr ein Dorn im Auge gewesen, je intensiver sie von den beteiligten Hausärzten "gelebt" werden.

Doch auch die Krankenkassen hätten immer wieder versucht, mit großer Polemik und unter Missachtung der gesetzlichen Anforderungen die Hausarztverträge zu unterlaufen. Zwar habe es die AOK Baden-Württemberg geschafft, eine Menge "Bewegung und Wirbel" in die Kassenlandschaft hineinzutragen.

Diese Steilvorlage hätten aber viele andere AOKen nicht genutzt, um "nicht aus der kuscheligen Atmosphäre der Gesamtvergütung herauszukommen", kritisierte Mehl im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Der größte Vorzug der Selektivverträge sei es, die Versorgung der Patienten "auf Augenhöhe zu organisieren", ist Mehl überzeugt. So könnten die Kassen ihre Rolle als reine "Wirtschaftsprüfer" für ärztliches Handeln ablegen.

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