Krankheit zwingt jeden Fünften in die Rente

DÜSSELDORF (dpa). Fast jeder fünfte Deutsche muss sein Arbeitsleben aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden. Das hat eine Studie ergeben, auf die die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am 13. September in Düsseldorf hingewiesen hat.

Veröffentlicht:

Vor allem die Qualifikation, aber auch Geschlecht und Wohnort beeinflussen demnach die Wahrscheinlichkeit, nicht bis zum regulären Rentenalter arbeiten zu können. Je höher die Bildung, desto geringer das Risiko einer Erwerbsminderung.

Ostdeutsche Männer ohne Berufsausbildung tragen das höchste Risiko, arbeitsunfähig zu werden. Es ist gut zehnmal so hoch wie bei männlichen Akademikern in den alten Bundesländern.

Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen tragen Männer mit geringer Qualifikation ein 14-fach höheres Risiko als Akademiker. Unter Frauen liege der Faktor je nach Qualifikation maximal beim Achtfachen.

Auch bei Erkrankungen von Herz und Kreislauf sei der Unterschied erheblich. Spürbar kleiner falle der Unterschied dagegen bei psychischen Leiden aus, die immer häufiger zu Erwerbsminderungen führten.

Die Studie war von Wissenschaftlern des Instituts für Soziologie der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erarbeitet worden.

Ausgewertet wurden die anonymisierten Daten von gut 127.000 Menschen mit Erwerbsminderungsrente.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!