NRW-Justizministerin in den Schlagzeilen

KÖLN (iss). In nordrhein-westfälischen Gefängnissen werden Schwangere offenbar nicht so versorgt, wie es medizinisch angemessen wäre. Hilfseinrichtungen, Ärzte, Psychologen und Hebammen werfen den Justizvollzugsbehörden vor, Inhaftierte direkt nach der Geburt von ihrem Kind zu trennen.

Veröffentlicht:

In NRW gibt es im geschlossenen Vollzug keine Mutter-Kind-Einrichtungen. Müssen Frauen nach der Entbindung im Gefängnis bleiben, werden die Säuglinge extern untergebracht. "Es kann doch nicht sein, dass wir Rooming-In und die Känguru-Methode praktizieren, um die frühe Eltern-Kind-Bindung zu stabilisieren, und dann trennen wir bei Häftlingen Säuglinge von der Mutter", sagt Dr. Gerd Eldering, Gynäkologe aus Bergisch Gladbach.

"NRW braucht eine Mutter-Kind-Einrichtung im geschlossenen Vollzug", fordert Eldering. Es sei nicht akzeptabel, dass Schwangere gefesselt und von Uniformierten begleitet zum Gynäkologen gebracht würden.

Kurz vor der Landtagswahl kommt Landesjustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) der Justizskandal höchst ungelegen. Bereits im März war sie über die Probleme informiert worden und hatte angekündigt, dass sie die Situation Schwangerer und junger Mütter im Strafvollzug verbessern will. Aktuelle Berichte, Frauen hätten auch gefesselt entbinden müssen, weist das Ministerium zurück. Kein einziger solcher Fall sei bekannt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen