Wann kommt der GKV-Überschuss bei den Ärzten an?

Die Kammer Nordrhein ist irritiert: Bei der Rente sinken 2012 die Beitragssätze, in der GKV bleiben die Überschüsse ohne Folgen.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF (iss). Zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht eine merkwürdige Diskrepanz, findet der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein Bernd Zimmer: In der Rentenversicherung haben steigende Einnahmen Konsequenzen, in der GKV offenbar nicht.

Die Rentenversicherung sehe aufgrund der gestiegenen Einnahmen durch höhere Löhne und Gehälter eine Beitragssenkung für 2012 vor, sagte Zimmer bei der Kammerversammlung. Diese höheren Zuflüsse habe es auch bei den Krankenkassen geben müssen.

Alternative wäre Senkung des Beitragssätze

Davon habe man aber nichts gehört. "Wäre es nicht korrekt, dieses Mehr an Einnahmen zur Bezahlung derer, die als Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und andere mit Patienten arbeiten, zur Verfügung zu stellen?"

Eine Alternative wäre die Senkung der Beitragssätze, damit die Bürger das Geld für ihre eigene Versorgung einsetzen könnten, sagte der Allgemeinmediziner aus Wuppertal.

Zu viel ökonomischer Druck auf niedergelassenen Ärzten

Er beklagte den fortbestehenden ökonomischen Druck, der über Kürzungen, Deckelungen, Prüfverfahren und Regressen auf den niedergelassenen Ärzten laste. Für Ärzte sei es unzumutbar, für die ökonomischen Risiken in Haftung genommen zu werden, sagte Zimmer.

"Wir wünschen uns inständig, dass der Gesetzgeber den Regress auf vorsätzliches und fahrlässiges Handeln begrenzt und die Morbiditätsverantwortung gerade im Einsatz neuer, besserer und leider dann auch teurerer Arzneimittel korrekt alleine den Versicherungen zuweist."

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können