Anlagen-Kolumne

2021 verspricht Anlegern mehr als das Restjahr 2020

Auf kurze Sicht könnte es für Anleger an Börsen holprig werden, doch 2021 dürften Aktienkurse gute Chancen haben, weiter zu steigen.

Von Dr. Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Das Jahr 2020 bleibt ein Jahr der Extreme. Der November war der beste Monat in der US-Börsengeschichte. Getrieben aber nicht von den Technologiewerten, die bis dato alles dominierten. Im Gegenteil, die größten fünf Tech-Werte konnten mit der guten Marktentwicklung nicht Schritt halten. Es waren die Valuewerte und Covid-Verlierer, die anzogen.

Die positiven Impfstoffnachrichten beflügelten zuvor stark unter Druck geratene Branchen wie Banken, Ölunternehmen, Touristik. Doch welche positiven Nachrichten sollten den Markt jetzt noch überraschen können? Die Impfstoffnachrichten sind raus, die Wahl ist abgehakt und die US-Notenbank steht unterstützend zur Seite.

Kurzfristig belastend könnte sich dagegen die schlechteste Put/Call-Ratio seit 2018 auswirken, der höchste US-Fondsmanager-Investitionsgrad seit 2018, die mit weitem Abstand niedrigsten Aktienrückkäufe seit Jahren, der gefährlich hohe Optimismus des CNN Greed & Fear-Index (91 Prozent Gier gegenüber etwa zwei Prozent zu den Jahrestiefständen im März), die höchsten Insider-Verkäufe seit langem und die niedrigste Barreserve der internationalen Fondsmanager seit Jahren, sowie die stärkste „überkauft“-Situation bei kleineren US-Aktien gegenüber großen Titeln seit 2018.

Neben den höchsten Kurs/Gewinn-Verhältnissen seit 2000 fällt auf, dass mit 92 Prozent der seit Jahren höchste Prozentsatz von S&P 500 Aktien über der 200-Tage-Linie erreicht wurde. Das ist eine geballte Menge kurzfristiger Belastungen.

Kurzfristige Chancen am Aktienmarkt

Diese markttechnischen Indikatoren sind geeignet, kurzfristige Chancen am Aktienmarkt zu evaluieren. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Konsolidierung nach dem guten November hoch. Neuinvestments sollten in Raten erfolgen. Mittelfristig bleibt es dabei, dass die Stimulation durch die Notenbanken klar dominiert. Sollte es den Notenbanken wirklich gelingen die Zinsen auf Dauer niedrig zu halten, dann sind Aktien unterbewertet.

Im Moment sieht es so aus, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nicht steigen. Hinzu kommen die fiskalische Wohltaten, um die Konjunktur anzukurbeln. Fazit: kurzfristig könnte es holprig werden, doch 2021 dürften Aktien gute Chancen haben, weiter zu steigen.

Dr. Jens Ehrhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den deutschen Vermögensverwaltern.

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